Weiterhin skeptische Einschätzung der Baukonjunktur
(Hannover) - Bezüglich der derzeitigen baukonjunkturellen Situation in Niedersachsen ist nach den Worten des Hauptgeschäftsführers des Verbandes der Bauindustrie für Niedersachsen, Prof. Michael Sommer, weiterhin Skepsis angebracht.
Auf der Grundlage der für den Zeitraum bis August 1999 vorliegenden statistischen Daten ergibt sich bei der Bauproduktion ein Rückgang von insgesamt 1,3 Prozent. Der schwache Zuwachs beim Tiefbau in Höhe von 1,5 Prozent wurde dabei durch ein Minus bei der Bauproduktion im Hochbaubereich in einer Größenordnung von 2,7 Prozent überkompensiert.
Ebenfalls ein negatives Vorzeichen weist die Entwicklung der Auftragseingänge aus. Diese liegen mit einem Minus von 2,6 Prozent nicht unerheblich unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Betroffen von den Rückgängen ist sowohl der Tiefbau mit einem Minus von 1,8 Prozent als auch der Hochbau mit einem noch deutlicheren Rückgang in einer Größenordnung von 3,3 Prozent.
Die Nachfrageentwicklung im Hochbau weist nach den Worten Sommers zwar noch einen Zuwachs von insgesamt 16,7 Prozent aus. Maßgeblich zurückzuführen ist dieser positive Wert auf kräftige Zuwächse bei den erteilten Baugenehmigungen für gewerbliche Betriebsgebäude. Nach Einschätzung Sommers ist diesbezüglich aber weiterhin Skepsis angebracht, da nicht sicher ist, in welchem Umfang sich der Zuwachs bei den erteilten Baugenehmigungen auch in konkrete Baunachfrage umsetzen wird. Dies werde nur dann der Fall sein, wenn die potentiellen Bauherren hinreichend stabile und berechenbare Rahmenbedingungen vorfinden, was derzeit nicht zuletzt auf Grund der steuerpolitischen Unsicherheiten nicht der Fall sei. Es müsse daher mit einem Fragezeichen versehen werden, in welchem Umfang die von Januar bis August 1999 erteilten Baugenehmigungen mit einem Volumen von 34 Millionen Kubikmetern Rauminhalt tatsächlich an den Markt gelangten.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bauindustrie für Niedersachsen e.V.