Weiterhin gedrückte Stimmung am Bau
(Berlin) - Zu Beginn des neuen Jahres bleibt das Stimmungsbild im Bauhauptgewerbe nach der Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) stark eingetrübt. Die Geschäftslage wird von der Mehrheit der Unternehmen als unbefriedigend bezeichnet. Ausschließlich negativ fallen die Urteile für den ostdeutschen Wirtschaftsbau und den öffentlichen Hochbau im Osten aus.
Die Baunachfrage blieb überwiegend schwächer als im Vormonat. Diese Einschätzung trifft vor allem auf den öffentlichen Hochbau und den Straßenbau zu. Im Wohnungsbau und gewerblichen Bau verzeichneten westdeutsche Bauunternehmen durchaus auch ein mit dem Vormonat vergleichbares Ordervolumen.
Die Bautätigkeit tendierte schwächer. Ostdeutsche Straßenbaubetriebe meldeten vorrangig in der ersten Januarhälfte Betriebsruhe. Eine weitgehend unveränderte Produktion wurde praktisch nur aus westdeutschen Regionen gemeldet. Während ausbleibende Zahlungen und Witterungseinflüsse in Westdeutschland oftmals zu Produktionsbehinderungen führten, beeinträchtigten Auftragsschwäche und Zahlungsverzögerungen die Bautätigkeit ostdeutscher Unternehmen. Häufiger als im Vormonat musste im Januar aufgrund fehlender Aufträge die Belegschaft verringert werden.
Die Kapazitätsauslastung fiel nochmals ab. In den westdeutschen Betrieben wurde mit 51 % im Hochbau und mit 52 % im Tiefbau die 50-Prozent-Marke nur knapp überschritten. Die ostdeutschen Gerätekapazitäten blieben mit 42% bzw. 47 % sehr schwach ausgelastet.
Die Auftragsbestände werden überwiegend als zu klein eingestuft. Die durchschnittliche Reichweite liegt weiterhin, in der Regel deutlich, unter zwei Monaten. Rechnerisch reichen die Aufträge im westdeutschen Hochbau für eine Produktion von 1,9 Monaten, im Straßenbau für 1,4 und im sonstigen Tiefbau für 1,7 Monate. Im ostdeutschen Bauhauptgewerbe ergeben sich Reichweiten von 0,8 Monaten im Hochbau, von 1,2 Monaten im Straßenbau und von einem Monat im sonstigen Tiefbau.
Am Jahresanfang deuten die Meldungen auf ein gegenüber dem Vormonat nahezu unverändertes Preisniveau im Westen und auf nachgebende Preise in den neuen Ländern für die Bereiche Wirtschaftsbau und öffentlicher Bau hin. Die Lage der Bauunternehmen bleibt erlösseitig weiterhin sehr unbefriedigend.
Im westdeutschen Bauhauptgewerbe bleiben die Betriebe in ihren Erwartungen vorsichtig, wobei hinsichtlich der Preisentwicklung die Zahl der Pessimisten kleiner geworden ist. Die ostdeutschen Betriebe sehen mehrheitlich noch keine Stabilisierung der Auftrags- und Geschäftsentwicklung.
Quelle und Kontaktadresse:
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