Weiterentwickelter Hausarztvertrag zwischen Deutschem Hausärzteverband und GWQ stärkt u. a. Palliativmedizin, präventive Leistungen und VERAH®-Einsatz
(Berlin / Düsseldorf) - Der Deutsche Hausärzteverband und die GWQ ServicePlus AG haben den gemeinsamen Vertrag zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) weiterentwickelt. Die jetzt vorgenommenen Anpassungen verbessern insbesondere die Rahmenbedingungen bei präventiven Leistungen sowie in der Palliativversorgung. Zudem wird die Delegation nichtärztlicher Aufgaben an eine Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (VERAH®) gefördert. Der angepasste Vertrag ist ab dem 01. April 2018 vergütungswirksam. Dem bundesweiten Vertrag sind bisher 34 Betriebskrankenkassen und zwei Innungskrankenkassen beigetreten.
"Die medizinische Betreuung am Lebensende ist eine zentrale Aufgabe der Hausärztinnen und Hausärzte. Dabei spielt neben der Behandlung auch die Begleitung der Patienten eine wichtige Rolle. Betroffene und ihre Angehörigen dürfen mit ihren Fragen und Ängsten nicht alleine gelassen werden. Der mit der GWQ weiterentwickelte Vertrag zur Hausarztzentrierten Versorgung verbessert hier die Rahmenbedingungen für die behandelnden Hausärzte, indem Palliativleistungen gezielt gefördert werden," sagte Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes. Die neuen Leistungen umfassen unter anderem eine Palliativpauschale von 100,00 Euro pro Quartal. Darüber hinaus werden präventive Maßnahmen, wie beispielsweise Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung, durch höhere Zuschläge gefördert.
Mit der Anpassung des Vertrages wird zudem die Delegation nichtärztlicher Aufgaben an die VERAH® gestärkt. Durch ihre Weiterqualifikation können VERAH® die Hausärzte bei ausgewählten Tätigkeiten unterstützen und somit entlasten. Typische Einsatzbereiche sind unter anderem Wund- und Praxismanagement, aber auch Hausbesuche, bei denen keine ärztliche Expertise notwendig ist. Im weiterentwickelten Vertrag wird der VERAH®-Zuschlag von bisher 5,00 Euro auf 9,00 Euro angehoben.
Dr. Johannes Thormählen, Vorstand der GWQ ServicePlus AG, sieht hierin ein deutliches Signal zur Stärkung der Hausarztpraxis: "Bereits jetzt werden Ärzte mit stets zunehmenden Herausforderungen in ihrem Behandlungsalltag konfrontiert. Neben der steigenden Zahl multimorbider Patienten sollen sie immer mehr Zeit für eine zunehmende Patientenzahl aufbringen. Qualifiziertes, speziell auf die Bedürfnisse der Hausarztpraxis geschultes Personal ist daher umso wichtiger. Der Hausarzt kann nichtärztliche Aufgaben an die Versorgungsassistentin (VERAH®) delegieren und wird so entlastet. Durch die Förderung der VERAH® will die GWQ ServicePlus AG zukunftsorientiert nicht nur im Interesse ihrer Kunden und ihrer Versicherten handeln, sondern mit dem GWQ-HZV-Vertrag bundesweit die hausärztliche Versorgung unterstützen."
In Deutschland nehmen aktuell knapp 4,6 Millionen Versicherte und etwa 17.000 Hausärzte an den Vollversorgungsverträgen zur Hausarztzentrierten Versorgung teil. Diese werden von den Landesverbänden des Deutschen Hausärzteverbandes, in Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Krankenkassen, entwickelt und umgesetzt. Die Patienten entscheiden sich mit ihrer Teilnahme dazu, bei allen gesundheitlichen Beschwerden zuerst ihren Hausarzt aufzusuchen. Teilnehmende Hausärzte verpflichten sich, regelmäßig besondere Qualifikationen und hausarztspezifische Fortbildungen nachzuweisen.
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