Pressemitteilung |

Weitere gesuchte Kriegsverbrecher müssen ebenfalls Den Haag überstellt werden

(Bonn) - amnesty international begrüßt die Überstellung des früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Miloseviè an das Internationale Tribunal für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag. "Dies ist ein erster Schritt, um die Straflosigkeit zu beenden, die ehemals führenden Politikern des Landes trotz des Verdachts schwerer Verstöße gegen internationales Recht schon viel zu lange gewährt wurde," erklärte die Menschenrechtsorganisation dazu.

Zugleich mahnte amnesty international die Überstellung weiterer mutmaßlicher Kriegsverbrecher an das Tribunal an. Dazu gehören beispielsweise die Verantwortlichen für das Massaker von Srebrenica, General Ratko Mladiè sowie die Brüder Predrag und Nenad Banoviè. Aber auch führende Mitglieder der Regierung Miloseviè wie Ex-Armeechef Vlajko Stojilkoviè oder Ex-Premierminister Milan Milutinoviè befinden sich nach wie vor in Freiheit. "Die Ankündigung, dass es bis zu zwei Wochen dauern könnte, bis diese Personen ebenfalls dem Tribunal überstellt werden, bietet den Betroffenen Gelegenheit in der Zwischenzeit das Land zu verlassen," kritisierte amnesty international das Vorgehen der jugoslawischen Regierung.

Quelle und Kontaktadresse:
amnesty international Sektion der BRD e.V., Gst. Bonn 53108 Bonn Telefon: 0228/983730 Telefax: 0228/630036

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