Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Weiterbildung: Zweifel am Verfahren einer Stiftung Bildungstest

(Berlin) - Der DIHK unterstützt das Ziel von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn, die Qualität der Weiterbildung zu verbessern, hat aber Zweifel, ob ein standardisiertes, staatliches Prüfverfahren der Stiftung Bildungstest das leisten könne. Die Stiftung könne nur dann erfolgreich sein, wenn ihre Arbeit konsequent auf Markt und Wettbewerb ausgerichtet werde. Kriterien für die Beurteilung der Qualität müsse vor allem die Beantwortung der Frage sein, ob die Weiterbildungsangebote vom Markt angenommen würden, ob sie das berufliche Fortkommen und die Integration der Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt förderten. Dies gelte vor allem für die öffentlich finanzierte berufliche Bildung, die im Wesentlichen von der Bundesanstalt für Arbeit getragen werde.

Darüber hinaus müsse die Stiftung den freien Markt der Weiterbildungsangebote besonders evaluieren. Denn bei kleineren Anbietern mangele es bislang an Qualitätssicherung. Weitere Zielgruppen seien die wissenschaftliche berufsbezogene Weiterbildung der Hochschulen, die Lehrmittel und die internationalen Anbieter. Um bei der schwierigen Messung des Produkts Bildung Akzeptanz zu erreichen, habe eine Stiftung Bildungstest ihre Methoden offen zu legen.

Bildungsmaßnahmen hätten wesentlich mehr prüfende Varianten und auch unberechenbare Faktoren als der Test einer Waschmaschine. Die Stiftung Bildungstest solle die Markterfahrungen der Stiftung Warentest nutzen. Dies sei wesentlich besser als die Verfolgung staatlich vorgeschriebener Standards.

Grundsätzlich müsse nach Auffassung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) die autonome Entscheidung über die geeignete Form einer Qualitätssicherung auch künftig bei den Einrichtungen der beruflichen Weiterbildung selbst verbleiben. Die Formenvielfalt von Qualitätssicherungsmaßnahmen garantiere am besten, dass die Bedürfnisse der Kunden erfüllt würden. Arbeitnehmer und Arbeitslose, die eine Weiterbildungsmaßnahme anstrebten, dürften bei der Suche nach solchen Angeboten nicht durch ein verpflichtendes Regelwerk entmündigt werden. Der Einzelne bleibe gefordert, eigenverantwortlich das zu ihm passende Angebot zu suchen.


Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/203080 Telefax: 030/203081000

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