Weiterbildung erfordert zeitliche und personelle Ressourcen / Thesenpapier zur ärztlichen Weiterbildung
(Berlin) - Der Marburger Bund hat sich mit Nachdruck für eine kompetenzorientierte Neugestaltung der ärztlichen Weiterbildung ausgesprochen, wie sie in der geplanten Novellierung der Muster-Weiterbildungsordnung angelegt ist. Die Rolle der Landesärztekammern als Organisatoren und Richtliniengeber der Weiterbildung zum Facharzt müsse gestärkt werden, fordert der Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte in einem Thesenpapier. Die Krankenhäuser werden aufgefordert, im Rahmen ihrer Möglichkeiten dafür zu sorgen, dass Ärztinnen und Ärzte von unnötiger Verwaltungsarbeit und Dokumentation entlastet werden und mehr Zeit für die Weiterbildung erhalten. Eine zentrale Rolle soll ein sogenannter "Kümmerer" einnehmen, der junge Ärzte in der Weiterbildung begleitet. Dieser könne ein Oberarzt sein, der für seine Weiterbildungsaufgabe in einem bestimmten Umfang freigestellt werde.
Zusätzliches Personal, veränderte Arbeitsabläufe, eine flexible Dienstplangestaltung und die Umstellung auf moderne IT-Systeme bzw. digitale Anwendungen seien unverzichtbare Maßnahmen zur Schaffung von mehr Freiraum für ärztliche Weiterbildung, bekräftigt der Marburger Bund. Auch die geltenden Mindestweiterbildungszeiten gehörten auf den Prüfstand. Die Dauer ärztlicher Weiterbildung müsse auf ein sinnvolles Maß von Mindestzeiten reduziert werden. Für sinnvoll erachtet der Marburger Bund zum Beispiel die Vorgabe einer Gesamt-Weiterbildungszeit von maximal 60 Monaten. Dies würde auch den in einigen europäischen Nachbarländern vielfach kürzeren Weiterbildungszeiten für einschlägige Facharztqualifikationen Rechnung tragen.
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Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband
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