Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Weiter hohe Beteiligung an Warnstreiks in der Metallindustrie

(Frankfurt a. M.) - Auch am 11. April 2002 sind die Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie mit hoher Beteiligung in vielen Bundesländern weitergeführt worden. Insgesamt legten rund 105 000 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen aus 410 Betrieben meist ein bis zwei Stunden die Arbeit nieder, um Druck auf die seit Mitte Februar laufenden Tarifverhandlungen in der Branche auszuüben.

Mit rund 52 000 kurzfristig Streikenden aus 246 Betrieben lag der Schwerpunkt der Warnstreiks am 11. April in Nordrhein-Westfalen. Darunter waren allein 13 000 Beschäftigte des Kölner Autobauers Ford, die nach einem Sternmarsch an einer einstündigen Kundgebung teilnahmen. Bereits am frühen Morgen protestierten in Gelsenkirchen 850 Beschäftigte aus 15 Betrieben auf einer Kundgebung. Weitere Demonstrationen gab es in Gütersloh, Bielefeld, Warendorf (Miele-Werke), Herne, Arnsberg, Dortmund, Velbert und Münster.

In Bayern streikten bis zum frühen Nachmittag rund 21 400 Metaller aus 54 Betrieben. Besondere Aktionsschwerpunkte waren die Bosch-Betriebe in 11 Standorten. Weitere Schwerpunkte lagen in den Regionen Bamberg, Amberg (BHS), Lohr am Main (Rexroth/Indramat), Kronach (Loewe, Warleo, Lear), in Ansbach (Bosch) und Rothenburg (AEG Hausgeräte). Weitere Warnstreiks gab es im Bereich Kempten, bei Bosch in Blaichach und Dornier in Pfronten. Einen Demonstrationszug gab es auch in Marklhofen.

Bis zum frühen Nachmittag beteiligten sich 18 000 Metaller aus 39 Betrieben in Baden-Württemberg an den bis zu drei Stunden dauernden Warnstreiks. Die Schwerpunkte lagen in Heidelberg (Heidelberger Druckmaschinen mit 5 700 Beteiligten), in Heidenheim, wo 4 000 Metaller aus 20 Betrieben an Protestkundgebungen teilnahmen, Reutlingen (Bosch) und Karlsruhe (Siemens). In Heidenheim gab es unter anderem eine Kundgebung auf dem Werksgelände der Firmengruppe Voith von BDI-Präsident Michael Rogowski.

In Hessen beteiligten sich insgesamt 5 650 Beschäftigte aus 29 Betrieben an Warnstreiks und Kundgebungen. Allein in Kassel nahmen 3 330 Metaller aus 14 Betrieben an einer Kundgebung teil. In Nordhessen legten 225 Arbeitnehmer aus 3 kleineren Betrieben über 2 Stunden die Arbeit nieder. In Hanau waren es 300 Beschäftigte der Firmen Honeywell und Siemens. In Mittelhessen wurden die Warnstreiks in 10 Betrieben und in Frankfurt in einem Betrieb fortgesetzt. Über 1 000 saarländische Arbeitnehmer aus 5 Betrieben demonstrierten in Saarbrücken auf einer Kundgebung, nach einem Autocorso durch die Innenstadt. In Rheinland-Pfalz demonstrierten 770 Beschäftigte aus 4 Betrieben auf Kundgebungen in Bad Kreuznach und Neustadt. In Thüringen war Eisenach ein Schwerpunkt mit Warnstreiks bei der Firma Benteler und bei Siemens/Fujitsui in Sömmerda. Nach IG Metall-Angaben soll am Nachmittag auch bei Opel in Eisenach für eine Stunde die Arbeit ruhen.

Auch in Niedersachsen wurden die Warnstreiks fortgeführt. Insgesamt haben sich 3 400 Beschäftigte aus 20 Betrieben an den Demonstrationen beteiligt. Die Schwerpunkte lagen in Hildesheim und Braunschweig. In Braunschweig bei Lanico Maschinenbau-Otto Niemsch GmbH, Geschäftsführer Wolfgang Niemsch ist der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, fand ein zweistündiger Warnstreik statt. Weitere Warnstreiks gab es in Peine, Wolfenbüttel, Lüneburg und Alfeld.

In Norddeutschland gab es Warnstreiks in Lübeck und Schwerin, an denen sich rund 2 000 Arbeitnehmer aus 9 Betrieben beteiligten, darunter die Dräger-Werke und KGW (Kräne, Getriebe, Winden).

Mit Warnstreiks in Tiergarten und Neukölln wurden die Aktionen in Berlin fortgesetzt. Vormittags waren 750 Beschäftigte der BMW-Niederlassung und von Siemens-Power-Generation auf einer Kundgebung.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

NEWS TEILEN: