Weihnachtsgeschäft am 3. Adventssamstag bleibt unter den Erwartungen / Einigung auf vorgezogene Steuerentlastungen ist ein erster wichtiger Schritt
(Berlin) - "Das Geschäft am dritten Adventssamstag, traditionell das umsatzstärkste im ganzen Jahr, ist unter unseren Erwartungen geblieben", erklärte heute der Präsident des Handelsverband BAG, Walter Deuss. "Halbwegs zufrieden stellend ist es eigentlich nur in den Stadtzentren gelaufen. Der Einzelhandel mit Elektronikartikeln und Spielwaren konnte ungefähr sein Vorjahresergebnis erreichen. Vor allem durch die schlechten Ergebnisse im Textileinzelhandel dürften die Umsätze am dritten Adventssamstag jedoch insgesamt um 5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahrestages gelegen haben."
"Es wird nun sehr schwer, in diesem Weihnachtsgeschäft noch das Vorjahresniveau zu erreichen. Zwar mögen die Läden voller als im vergangenen Jahr gewesen sein und es wurde wohl auch mengenmäßig mehr gekauft, aber die Verbraucher kaufen äußerst preisbewusst und sehr geschenkorientiert", so Deuss weiter. Bei Textilien werde fast ausschließlich zu reduzierten Artikeln gegriffen.
Nicht nur die zermürbende politische Reformdebatte, auch die Branche selber habe durch die massiven Rabattaktionen zum wenig erfolgreichen Weihnachtsgeschäft beigetragen: "Wenn alle Rabatte geben, hat keiner mehr einen Wettbewerbsvorteil davon. Die überzogenen Preissenkungen drücken lediglich die ohnehin niedrigen Margen. Wenn also die Branche in übertriebenem Ausmaße zu diesem Marketinginstrument greift, zeigt das die erhebliche Verunsicherung auch bei den Unternehmen. Profitieren wird letztlich niemand davon. Vor allem den kleinen Einzelhändlern geht in dem sich beschleunigenden Preiswettbewerb die Puste aus. Und auch die Verbraucher haben davon langfristig keinen Nutzen, denn der Exitus des Mittelstandes führt zu einer Verödung der Einzelhandelslandschaft", so Deuss.
Der Einzelhandel hoffe nun auf das nächste Jahr. Deuss begrüßte, dass es im Vermittlungsausschuss zu einer Einigung über die vorgezogenen Steuersenkungen gekommen ist: "Dies ist ein wichtiges psychologisches Signal, wenngleich der Einzelhandel durch die Halbierung des Entlastungsvolumens für Privatpersonen und Personenunternehmen nicht in dem erhofften Ausmaße wird profitieren können. Ich sehe in der Einigung einen ersten, wichtigen Schritt."
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. (Handelsverband BAG)
Atrium Friedrichstr., Friedrichstr. 60, 10117 Berlin
Telefon: 030/2061200, Telefax: 030/20612088
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Vorschlag der IGBCE zur Mitarbeiterbeteiligung in Sanierungsfällen verdient ernsthafte politische Diskussion
- Gelder aus Städtebaufördermittel zur Stärkung der Innenstädte einsetzen / Kauf- und Warenhäuser als wichtige Kundenmagneten erhalten
- Verbände legen Ergebnisse der BAG/HDE-Kundenverkehrsuntersuchung 2008 vor / Studie belegt Attraktivität der Innenstädte als Einkaufsorte