Wechsel von Kupfer auf Glasfaser: Ampel-Aus darf wettbewerbskonforme Regelung nicht verzögern
(Bonn) - Gestern hat die Bundesnetzagentur ihre geplante Vorgehensweise zur Regelung des Übergangs von Kupfer- auf Glasfasernetze veröffentlicht. Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) begrüßt diesen Schritt und drängt auf die schnelle Erarbeitung eines wettbewerbskonformen Konzepts, um den weiteren Glasfaserausbau nicht zu gefährden.
Mit der heutigen Veröffentlichung bekennen sich Bundesnetzagentur (BNetzA) und das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) erstmals explizit zu ihrer Verantwortung, ein eigenes Konzept mit klaren Regelungen für einen wettbewerbs- und verbraucherfreundlichen Übergang von Kupfer- auf Glasfasernetze vorzulegen.
Von entscheidender Bedeutung für den Erfolg eines solchen Konzepts ist eine diskriminierungsfreie DSL-Abschaltung auch in den Gebieten, die Wettbewerber der Telekom mit Glasfasernetzen versorgt haben. Nur so wird die Kupfer-Glasfaser-Migration die erwünschten Effekte erzielen: Energieeinsparungen, bessere Auslastung der Glasfasernetze, höhere Investitionssicherheit und dadurch einen Boost für den weiteren Netzausbau.
BNetzA und BMDV müssen ihr Konzept finalisieren, bevor die Telekom erste Abschaltanträge für ihre eigenen Glasfaser-Ausbaugebiete stellt. Damit wird schon im Laufe des Jahres 2025 gerechnet. BNetzA und BMDV dürfen sich jetzt nicht unter Verweis auf eine fehlende Regierungsmehrheit und die kommende Bundestagswahl zurücklehnen, sondern müssen die Ausarbeitung ihres Konzepts mit Hochdruck vorantreiben.
Der BREKO hat bereits im April einen Vorschlag für ein wettbewerbs- und verbraucherfreundliches Konzept samt Rechtsgutachten von Andreas Neumann, Geschäftsführer des Instituts für das Recht der Netzwirtschaften, Informations- und Kommunikationstechnologie (IRNIK) vorgelegt.
Ebenfalls heute hat die BNetzA einen Abschlussbericht der drei Pilotprojekte für den Übergang von DSL- auf Glasfasernetze in Wiesbaden und Bad Salzungen veröffentlicht.
Die Pilotprojekte haben gezeigt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher von Anfang an mitgenommen und umfassend informiert werden müssen, damit sie ausreichend Zeit haben, sich auf die Umstellung einzustellen. Die direkte Ansprache an der Haustür ist hierfür genauso unverzichtbar wie eine frühzeitige Einbindung der Kommunen.
Für einen erfolgreichen Start der Kupfer-Glasfaser-Migration muss die BNetzA im Rahmen des Gigabitforums nun auch das Anfang 2025 anstehende Pilotprojekt zum Übergang auf das Glasfasernetz eines Wettbewerbers – in diesem Fall der Deutschen Glasfaser – konstruktiv begleiten und unterstützen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) - Hauptstadtbüro, Matthias Schuchard, Pressesprecher(in), Invalidenstr. 91, 10115 Berlin, Telefon: 030 58580-410, Fax: 030 58580-412