Wechsel von Krankenkassen: DAG begrüßt Zwischengutachten
(Hamburg) - Der in den letzten Jahren erfolgte Wechsel von sogenannten "guten Risiken" aus den großen Krankenkassen in Scheinbetriebskrankenkassen gefährdet nach Auffassung der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) die Finanz- und Versorgungsstrukturen des deutschen Gesundheitswesens in ihrem Bestand und ihrer Entwicklung. "Es hat eine Entmischung von Risikogemeinschaften stattgefunden, die mit dem solidarischen Finanzierungssystem unvereinbar ist", erklärte DAG-Bundesvorstandsmitglied Lutz Freitag am 1. November in Berlin. Der Risikostrukturausgleich könne diesen finanziellen Aderlass der Ersatz-, Orts- und Innungskrankenkassen überhaupt nicht ausgleichen.
Der DAG-Sozialexperte begrüßte in diesem Zusammenhang den am Mittwoch von den Spitzenverbänden der Angestellten-, Orts- und Innungskrankenkassen vorgelegten Zwischenbericht zu einem Gutachten über die Wirkungen des Wechsels von Krankenkassen als "konstruktiven Diskussionsbeitrag zur Fortentwicklung der solidarischen Wettbewerbsordnung in der Krankenversicherung". Es sei richtig, als kurzfristige realisierbare Maßnahme spezielle Wechslerprofile zu entwickeln, die verhinderten, dass Billigkrankenkassen über den Risikostrukturausgleich auch noch finanziell subventioniert würden. Die DAG hoffe, dass auf der Grundlage der endgültigen Ergebnisse des Gutachtens der Professoren Lauterbach und Wille unverzüglich eine politische Initiative zur Aufnahme spezieller Wechslerprofile im Rahmen des Risikostrukturausgleichs erfolge.
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