Pressemitteilung | ACE Auto Club Europa e.V.

Wechsel an der Spitze des ACE

(Stuttgart/Esslingen) - Mit Stefan Heimlich (49) übernimmt ein neuer Mann das Steuer des ACE Auto Club Europa. Der 49-Jährige Diplom-Sozialwirt wurde am Freitag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung des Clubs in Esslingen (Neckar Forum) mit 95,5 Prozent der Stimmen zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er folgt Wolfgang Rose (64), der dieses Amt mehr als 12 Jahre lang begleitet und sich jetzt aus Altersgründen zurückgezogen hat. Der im hessischen Kassel geborene Heimlich hatte keinen Gegenkandidaten. Er war bislang beim Bundesvorstand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Berlin als Leiter der Fachgruppe Straßenpersonenverkehr tätig und gehört dem ACE bereits seit 1989 als einfaches Mitglied an. Mit rund 580.000 Mitgliedern ist der ACE zweitgrößter deutscher Verkehrsbund. Mehr als 100.000 Mal im Jahr machen ACE-Helfer Autos wieder flott, bergen und schleppen sie ab oder sorgen im Rahmen weiterer Schutzbriefleistungen für den Rücktransport kranker Urlauber.

Heimlich verspricht Bodenhaftung

Nach seiner Wahl versprach Heimlich vor den mehr als 150 gewählten Delegierten und Gästen der Hauptversammlung, er wolle "den ACE auch künftig geradlinig in der Spur des Erfolgs halten." Das gelte für Kernleistungen wie Pannenhilfe ebenso wie für einen stetigen Mitgliederzuwachs. "Der ACE wird gewiss nicht abheben, sondern Bodenhaftung behalten; wir bleiben weiter der zuverlässige Helfer und der vernünftige verkehrspolitische Interessenvertreter", sagte Heimlich. Dessen Amtszeit reicht zunächst bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung des Clubs, die turnusmäßig im Sommer 2015 stattfinden soll. Vier Jahre dauert nach den Club-Statuten eine reguläre Amtsperiode für Satzungsorgane, wozu etwa der Vorstand zählt und ein 6-köpfiges Präsidium, dem derzeit zwei Frauen angehören.

ACE und Bodewig sehen höheren Finanzbedarf für Sanierung
Angesichts der massiven Zunahme beschädigter Verkehrswege hat der ACE eine groß angelegte Offensive für mehr Investitionen in Straßen, Schienen und Wasserwege gefordert. Die schwarz-rote Koalition solle endlich die bereits vor gut einem halben Jahr vorgelegten Empfehlungen der von Ex-Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig geleiteten Kommission zur künftigen Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur konsequent aufgreifen und vollständig umsetzen. Um den Sanierungsbedarf zu decken, müssten über die bereits geplanten Mittel hinaus jedes Jahr rund 6 Milliarden Euro mehr investiert werden, verlangte der ACE.

Straßen und Brücken sollten im Interesse einer effizienten und sicheren Mobilität zügig und umfassend auf Vordermann gebracht werden. "Verbessert sich an dem vielerorts desolaten Zustand der Verkehrswege nichts, hätte das früher oder später fatale Folgen für den Standort Deutschland, für Wirtschaft, Soziales und Klimaschutz", sagte der neue ACE-Vorsitzende Stefan Heimlich. Seiner Ansicht nach sind die von der Bundesregierung vorgesehenen Mittel in Höhe von jährlich rund 1,2 Milliarden Euro viel zu knapp bemessen. "Damit lassen sich bestimmt ein paar Schlaglöchern stopfen und einige einsturzgefährdete Brücken stabilisieren, für eine nachhaltig wirkende Sanierung aller altersschwachen Bauwerke aber reicht das bei Weitem nicht aus", kritisierte der ACE-Chef.

Der Club geht von einem tatsächlichen Finanzbedarf von jährlich etwa 7,2 Milliarden Euro aus und stützt sich dabei auf Expertisen einschlägiger Regierungskommissionen. Auch Bodewig selbst, der ebenfalls auf der Hauptversammlung des ACE sprach, hält mehr Mittel als bisher für erforderlich. Für eine nachhaltige Sanierung reiche es nicht aus, die Ergebnisse des schwarz-roten Koalitionsvertrages abzuarbeiten, meinte Bodewig. Um möglichst schnell mehr Finanzmittel, mehr Effizienz und mehr Vertrauen zu schaffen, seien jetzt Phantasie, Kreativität und Innovationen gefragt. Bodewig appellierte an die Bundesregierung, "nun mit Hochdruck daran zu gehen" die Ideen und Vorschläge seiner Kommission "Realität werden zu lassen". Bodewig fügte hinzu: "Nur dann wird es uns gelingen, den Faktor Mobilität weiter zu stärken und so langfristig für Wachstum und Wohlstand im Industrieland Deutschland zu sorgen".

Lkw-Maut ausschöpfen

Aus Sicht des ACE geht es vor allem darum, die Lkw-Maut als Finanzierungsquelle besser auszuschöpfen. Die EU-rechtlichen Instrumente für eine fahrzeug- und streckenbezogene Anpassung der Lkw-Nutzungsgebühren seien vorhanden.

Ganz anders sieht es laut ACE dagegen bei der von der großen Koalition geplanten Pkw-Ausländermaut aus. Hier mangele es bislang an einem tragfähigen rechtlichen und politischen Fundament. Die ACE-Hauptversammlung machte sich in einer einmütig verabschiedeten Entschließung zugleich dafür stark, Investitionen für Verkehrswege am Bedarf zu orientieren. Demnach müsse es einen Vorrang für Erhalt vor Neubau geben.

ACE gewinnt neue Mitglieder

Der in Stuttgart ansässige ACE gewinnt derzeit jede Woche mehr als 1000 Mitglieder neu hinzu, der Zuwachs ist damit etwa um ein gutes Drittel höher als vor der im Januar eingetretenen Vertrauenskrise, die den Autoclub-Marktführer in München erschüttert hat.

Beim ACE e. V. und seinen Wirtschaftsdiensten sind rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Der jährliche Aufwand für Pannenhilfe beträgt etwa 15 Millionen Euro, Tendenz steigend: Jährlich nehmen 18 von 100 ACE-Mitgliedern die Pannenhilfe ihres Clubs in Anspruch, vor sieben Jahren lag die Quote noch bei 15 Prozent.

Ein Beitrag für alle Leistungen

Mitglieder des ACE zahlen einen jährlichen Clubbeitrag in Höhe von derzeit 62,80 Euro; darin enthalten sind auch Auslandsschutz sowie Partner- und Familienschutz.

Der Kreis der berechtigten ACE-Leistungsempfänger umfasst damit insgesamt mehr als 1,2 Millionen Menschen. Kernleistung des ACE ist die Pannenhilfe. Mehr als 100.000 Mal im Jahr machen ACE-Helfer Autos wieder flott, bergen und schleppen sie ab oder sorgen im Rahmen von Schutzbriefleistungen für den Rücktransport kranker Urlauber.

Die ACE-Gruppe, wozu auch die Euro Union Assistance GmbH (Notruf), die WACE Wirtschaftsdienst GmbH (u. a. Reisebüro) und eine Verlags-GmbH (ACE LENKRAD) gehören, erwirtschaftete einen Gesamtjahresumsatz von zuletzt rund 95,5 Millionen Euro (2013).

Club will Schlagkraft seiner ehrenamtlichen Gliederung stärken

Nach seiner Gründung 1965 in München wird der ACE im Jahr 2015 den 50. Jahrestag seines Bestehens feiern. Seine Clubzentrale unterhält der ACE in Stuttgart. Der Club setzt bundesweit auf rund 1500 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in derzeit mehr als 200 Kreisclubs und auf mehr als 1000 vertraglich gebundene Kfz-Partnerunternehmen und Anwaltskanzleien. Für seine Kreisclubs plant der ACE demnächst die Bildung größerer Einheiten, wodurch deren verkehrspolitische Schlagkraft und Aktionsfähigkeit erhöht werden soll.

Quelle und Kontaktadresse:
ACE Auto Club Europa e.V. Pressestelle Schmidener Str. 227, 70374 Stuttgart Telefon: (0711) 5303-0, Fax: (0711) 5303-168

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