Wasserstoff ist elementar für Verkehr, Klimaschutz und Industrie
(Berlin) - Der Mobilitätsverband der deutschen Wirtschaft Deutsches Verkehrsforum (DVF) begrüßt den Beschluss der Nationalen Wasserstoffstrategie durch das Bundeskabinett als wichtigen Schritt für den Klimaschutz im Verkehr und für die industrielle Zukunft Deutschlands.
DVF-Präsidiumsvorsitzender Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner: "Neben der direkten Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien, etwa bei batterieelektrischen Verkehrsmitteln, ist auch grüner Wasserstoff nötig, um den Verkehrssektor langfristig auf eine nicht-fossile Grundlage zu stellen. Nur so können wir die Klimaschutzziele erreichen. Es gilt nun, die verschiedenen Ansatzpunkte in eine schlüssige Gesamtstrategie überführen. Die Wasserstoffstrategie, die P-t-X-Roadmap und die Strategie für Batterieanwendungen müssen zusammen betrachtet werden. Das erfordert ein hohes Maß an Koordinierung hinsichtlich der Strategie der EU in Bezug auf Wasserstoff und E-Fuels."
Das DVF bewertet folgende Punkte in der Nationalen Wasserstoffstrategie positiv:
- Das Thema "Wasserstoff" hat mit dem Konjunktur- und Zukunftspaket der Bundesregierung einen zusätzlichen Schub erhalten. Die Bundesregierung sieht einen Finanzbedarf von sieben Milliarden Euro für die Umsetzung der Wasserstoffstrategie zuzüglich zwei Milliarden Euro für internationale Partnerschaften vor.
- Als grundlegender Rahmen ist die Strategie richtig formuliert. Der Verkehr braucht grünen Wasserstoff für den Klimaschutz. Batteriebasierte Elektromobilität und Wasserstoff bzw. E-Fuels sind kein Widerspruch. Sie ergänzen sich.
- Wichtige Einsatzbereiche für Wasserstoff im Verkehr werden in der Strategie zutreffend identifiziert: Brennstoffzellenfahrzeuge, E-Fuels, Luftfahrt, Schifffahrt, schwere Lkw und Busse, Züge, Primär- und Sekundärantriebe, Sonderfahrzeuge für Entsorgung, Häfen, Flughäfen, Bauwirtschaft.
- Die Strategie enthält zudem gute Ansatzpunkte für Fördermaßnahmen in den Bereichen Infrastruktur, Fahrzeuge, Zulieferindustrie, Brennstoffzellentechnologie, Forschung und Entwicklung.
- In Deutschland sollen industrielle Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff mit einer Gesamtleistung von 5 GW bis 2030 und weitere 5 GW bis spätestens 2040 entstehen.
- Die Bundesregierung startet eine Forschungsoffensive "Wasserstofftechnologie 2030", in die der Verkehrssektor einbezogen ist.
- Langfristig muss Deutschland große Mengen grünen Wasserstoffs importieren. Daher ist es gut, dass die Bundesregierung dem Aufbau von internationalen Partnerschaften hohe Aufmerksamkeit schenkt.
Das DVF plädiert dafür, mit der Umsetzung der Wasserstoffstrategie zügig zu beginnen und dabei auch folgende Maßnahmen einzuschließen:
- Förderung industrieller Elektrolyse-Anlagen in Deutschland, um die Produktion, die Skalierung und einen erfolgreichen Technologieexport anzuregen
- Auflegen eines Markteinführungsprogramms für E-Fuels
- Freistellung für E-Fuels und Wasserstoff von der EEG-Umlage und der Energiesteuer
- Aufnahme einer Mindestquote von fünf Prozent E-Fuels/Wasserstoff im Jahr 2030 in die EU-Richtlinie zur Förderung erneuerbarer Energien (RED II)
Klinkner: "Die Wasserstofftechnologie setzt eine Allianz von starken Partnern voraus. Es gilt daher, die gesamte Wertschöpfungskette international und mit leistungsfähigen Akteuren aus Deutschland aufzusetzen. Aufgrund der sehr hohen wirtschaftlichen Hürden sind entsprechende Anreize notwendig. Die Bundesregierung und die EU müssen deshalb den Regulierungsrahmen zügig adaptieren, um den Weg zur Wasserstoffwirtschaft zu ebnen."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Verkehrsforum e.V. (DVF)
Ingrid Kudirka, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klingelhöferstr. 7, 10785 Berlin
Telefon: (030) 2639540, Fax: (030) 26395422