Was sollen Schulen eigentlich leisten?
(München) - BLLV-Präsidentin Fleischmann fordert gesellschaftlichen Konsens / Wie eine Allensbach-Studie der Roland Berger Stiftung zeigt, sind die Erwartungen an Schule vielfältig.
"Wir brauchen Klarheit darüber, was Schulen eigentlich leisten sollen und konkrete Lösungen, wie sie das alles umsetzen können." Mit diesen Worten kommentiert die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Simone Fleischmann die gestern veröffentlichten Ergebnisse einer Allensbach-Untersuchung, die die Roland Berger Stiftung in Auftrag gegeben hat. Fleischmann fordert eine breite öffentliche Diskussion um den Auftrag von Schule. Dieser Grundkonsens brauche dann aber Rahmenbedingungen, um professionell erfüllt zu werden. "Wie die Studie zeigt haben Eltern vielfältige Erwartungen an Schule und natürlich wollen sie, dass ihr Kind bestmöglich gefördert wird und erfolgreich ist. Wenn die Gesellschaft eine Schule will, die den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht wird, brauchen wir einen Aufbruch", betont die BLLV-Präsidentin.
Die Ergebnisse zeigten auch, dass Wunsch und Wirklichkeit manchmal weit auseinander klaffen. So wünscht sich der überwiegende Teil befragter Eltern kleinere Klassengrößen, gezielte Sprachförderung und eine bessere finanzielle Ausstattung für Schulen. "Wer die Realität an den Schulen kennt, weiß, dass diese Wünsche derzeit nicht überall erfüllt werden. Wir erleben eine immer größere Kluft zwischen den Erwartungen an die Schule und den tatsächlichen Möglichkeiten, die die Schulen haben", so Fleischmann. Die Forderung des BLLV nach einer passgenauen Zuweisung von Lehrerstunden an die einzelne Schule werde durch die Studie erneut bestätigt. Eltern wollten, dass die unterschiedlichen Voraussetzungen, Anforderungen und Profile einer Schule stärker berücksichtigt werden als bisher.
Grundsätzlich brauche es mehr Personal und mehr Zeit, vor allem aber ein neues Verständnis von Bildung und Erziehung an den Schulen. Schulen sollten ganzheitliche Bildung leben können. Das habe der BLLV im Mai 2019 in seinem Manifest "Herz. Kopf. Hand. Zeit für Menschen" auf seiner Landesdelegiertenversammlung zum Ausdruck gebracht.
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