Pressemitteilung | Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA)

Was müssen Autofahrer bei Sonnenbrillen beachten?

(Düsseldorf) - Seit Ostern gilt die Sommerzeit. Und ohne das Wagnis einer langfristigen Wettervorhersage eingehen zu wollen, lässt sich vermuten, dass die Sonnenstunden pro Tag nun in der nächsten Zeit wohl deutlich zunehmen werden. Die Sommerzeit ist also Sonnenbrillenzeit. Doch sind alle Sonnenbrillen auch geeignet für den Straßenverkehr?

Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) betont, dass Autofahrer durch ihre Sonnenbrillen möglichst nicht im peripheren Sehen eingeschränkt werden sollten. Die Wahrnehmung "aus dem Augenwinkel" ist gerade für die sichere Teilnahme am Straßenverkehr von immenser Bedeutung. Die Bügel der Sonnenbrille sollten daher im Schläfenbereich nicht zu breit sein.

Auch dürfen die Brillengläser einen bestimmten Tönungsgrad nicht überschreiten. Sonnenbrillengläser sind je nach Stärke ihrer Tönung in sogenannte Blendschutzkategorien von 0 bis 4 eingeordnet und entsprechend für ganz unterschiedliche Umgebungshelligkeiten ausgelegt. So sind Sonnenbrillengläser der Blendschutzkategorie 4 generell ungeeignet für den Straßenverkehr, da diese Gläser nur drei bis acht Prozent des eintreffenden Lichts durchlassen. Sonnenbrillengläser mit einem Tönungsgrad ab 75 Prozent sind nicht mehr tauglich für den Straßenverkehr nach Einbruch der Dunkelheit.

Generell muss sichergestellt sein, dass die Möglichkeit der Farberkennung nicht beeinträchtig ist, insbesondere die Erkennung der sogenannten Ampelfarben. Ob eine Sonnenbrille diese Kriterien erfüllt, kann der Augenoptiker mittels eines speziellen Messgeräts einfach ermitteln. Braun und grau getönte Brillengläser verfälschen die Farbwahrnehmung in der Regel am wenigsten.

Selbsttönung & Co
Selbsttönende Brillengläser, die sich in Abhängigkeit von der UV-Strahlung einfärben bzw. eindunkeln, gibt es bereits seit rund 50 Jahren. Doch lange bestand das Problem dieser phototropen Gläser darin, dass ihr Effekt im Auto versagte, weil hier keine UV-Strahlung vorliegt. Dies hat sich mit der neuesten Generation von phototropen Brillengläsern für Autofahrer geändert. Sie reagieren auf sichtbares Licht ebenso wie auf UV-Strahlen und dunkeln auch hinter der Windschutzscheibe eines Autos ein. Sonnenschutzgläser mit einer polarisierenden Wirkung wiederum verhindern die sichtbare Spiegelung des Sonnenlichtes auf glatten Oberflächen. Im Straßenverkehr erhöht dieser Effekt bei Sonneneinstrahlung auf nassen Fahrbahnen die Sicherheit durch eine weitaus bessere Sicht.

Grundsätzlich gilt: Wer kurz- oder weitsichtig ist und hierfür bereits eine Brille trägt, sollte sich seine Sonnenbrille in den benötigten Stärken anfertigen lassen. Denn Sicherheit und Sehen sind untrennbar miteinander verknüpft. Dies sollte beim Kauf einer Sonnenbrille, die auch im Straßenverkehr genutzt werden soll, stets bedacht werden.

Eine einfache Checkliste für den Sonnenbrillenkauf könnte somit lauten:
1. Sind Farbe und Tönung der Gläser geeignet für den Straßenverkehr?
2. Erlauben die Bügel der Brillenfassung die Wahrnehmung "aus dem Augenwinkel"?
3. Verfügt die Sonnenbrille über die nötige optische Korrektionswirkung, um sicher am Straßenverkehr teilnehmen zu können?

Wer alle drei Fragen mit einem Ja beantworten kann, ist mit seiner neuen Sonnenbrille auf einem guten Weg, die Sommerzeit auch im Auto verantwortungsvoll zu genießen.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) Pressestelle Alexanderstr. 25a, 40210 Düsseldorf Telefon: (0211) 863235-0, Fax: (0211) 863235-35

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