Was lange währt, wird endlich gut / Deutscher Forstwirtschaftsrat begrüßt Beschaffungsrichtlinie des Bundes für Holzprodukte

(Berlin/Bonn) - Die Bundesregierung hat am 29.01.07 eine Beschaffungsrichtlinie für Holz und Holzprodukte veröffentlicht, um zukünftig in Bundeseinrichtungen nur Holz aus legaler und nachhaltiger Waldwirtschaft zu verwenden. "Mit der Verabschiedung der Beschaffungsrichtlinie setzt die Bundesregierung einen pragmatischen Endpunkt unter einen seit Jahren andauernden politischen Prozess. Damit wird ein klares Signal für die Gleichrangigkeit der beiden konkurrierenden Zertifizierungssysteme PEFC und FSC gesetzt", so der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) Hermann Ilaender.

Über die Beschaffungsregelung wurde seit Jahren verhandelt. Die rot-grüne Vorgängerregierung hatte ihren einseitigen an FSC-Standards orientierten Entwurf in ihrer Amtszeit nicht abschließen können. Die von der großen Koalition jetzt verabschiedete Beschaffungsrichtlinie akzeptiert dagegen als Nachweis die Zertifikate des FSC (Forest Stewartship Council) und PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) sowie vergleichbare Nachweise im Einzelfall.

Die Gleichwertigkeit der beiden Zertifizierungssyteme PEFC und FSC ist durch verschiedene wissenschaftliche Studien belegt. In einer Resolution des EU-Parlaments aus dem vergangenen Jahr werden "die Zertifizierungssysteme von FSC und PEFC als gleichermaßen geeignet angesehen ... den Konsumenten Sicherheit bezüglich nachhaltiger Waldbewirtschaftung zu geben". Andere Regierungen von z.B. Frankreich, Großbritannien oder Japan, haben bereits beide Zertifizierungssysteme als glaubwürdigen Nachweis einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung anerkannt.

Rund 70 Prozent der rd. 11 Mio Hektar Waldfläche in Deutschland sind bereits heute zertifiziert, rd. 65 Prozent gemäß PEFC und 5 Prozent FSC. "Ich würde mir wünschen, dass sich die Bundesländer, Kommunen und möglichst viele Unternehmen in Deutschland dem Beispiel des Bundes anschließen und die Beschaffungsrichtlinie auch zur Grundlage Ihres Einkauf von Holzprodukten machen", so DFWR-Präsident Ilaender. "Dadurch werden die Leistungen der zertifizierten Forstbetriebe anerkannt, die seit Generationen den Wald nachhaltig entsprechend den strengen modernen Standards der Zertifizierungssysteme bewirtschaften."

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