Pressemitteilung | WWF Deutschland (World Wide Fund for Nature)

Warten auf Obama / Protestaktion vor dem Brandenburger Tor / WWF-Aktivisten fordern radikalen Wechsel in der US-Klimapolitik

(Frankfurt am Main / Berlin) - Unter dem Motto „Warten auf Obama“ protestierte der WWF am Donnerstagvormittag (24. Juli 2008) vor dem Brandenburger Tor. „Wir warten auf Obama - und auf einen radikalen Wechsel in der US-Klimapolitik“, erklärt Regine Günther, Leiterin des Bereichs Klima beim WWF. Anlass ist der Berlinbesuch des designierten US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama. Eine kürzlich vorgestellte WWF-Analyse verdeutlichte die gravierenden Mängel in der Klimapolitik der USA. Die Amerikaner landen im vergleichenden G8-Ranking auf dem letzten Platz.

Um ihrer Forderung öffentlich Nachdruck zu verleihen, erwarteten die WWF-Aktivisten den designierten Präsidentschaftskandidaten in Eisbär-Kostümen, mit Bannern und Flugblättern am Brandenburger Tor. Sie nutzten dabei den Wahlkampfslogan Obamas - „Yes You Can“ - in ihrem Sinne und skandierten: „Yes You Can! I want You to tackle Climate Change.“ Nach der Protestaktion am Brandenburger Tor zogen die WWF-Aktivisten weiter zur Siegessäule, um dort über zweitausend T-Shirts mit ihrem Klima-Slogan zu verteilen.

„Obama soll sehen, dass die deutsche Bevölkerung einen Wechsel in der Klimapolitik erwartet“, sagte Regine Günther. „Wenn Barack Obama Präsident wird, muss er den Klimaschutz schon in den ersten 100 Tagen zum Topthema machen. Die USA müssen sich ihrer historischen Verantwortung stellen.“

Der WWF formulierte fünf entscheidende Forderungen an den zukünftigen US-Präsidenten:

1. Die USA müssen sich in den internationalen UN Verhandlungen für ein Post 2012 Abkommen zu anspruchsvollen verbindlichen nationalen Emissionsreduktionen verpflichten.

2. Die USA müssen eine führende Rolle im weltweiten Klimaschutz einnehmen und ihre Treibhausgase bis 2050 um mindestens 80 Prozent (gegenüber 1990) reduzieren.

3. Ein nationales Emissionshandelssystems, in dem die Verschmutzungsrechte zu 100% versteigert werden, soll zentraler Bestandteil sehr ambitionierter Emissionsreduktionsziele für 2020 sein. Die Einnahmen aus der Versteigerung sollen in Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen, auch in Entwicklungs- und Schwellenländer fließen. Der Vorschlag von Al Gore zum Klimaschutz soll umgesetzt werden.

4. Die Reduktionsverpflichtungen sollen ohne Vorbedingungen an Klimaschutzleistungen der Schwellen- und Entwicklungsländer eingegangen werden.

5. Der nächste Präsident soll persönlich an den Weltklimagipfeln in Poznan (2008) und Kopenhagen (2009) teilnehmen.

Quelle und Kontaktadresse:
Umweltstiftung WWF Deutschland (World Wide Fund for Nature) Pressestelle Rebstöcker Str. 55, 60326 Frankfurt am Main Telefon: (069) 791440, Telefax: (069) 617221

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