Warten auf den Aufschwung
(Berlin) - "Eine kräftige Erholung der Wirtschaft ist nicht in Sicht. Erneut sind die Großhandelsumsätze rückläufig. Dies ist alarmierend. Setzt sich dieser Trend fort, bedeutet dies die bevorstehende Abschwächung der konjunkturellen Erholung. Bisher waren wir davon ausgegangen, die Konjunktur würde im Verlauf des Jahres an Kraft gewinnen. Diese optimistische Einschätzung könnte ins Straucheln geraten." Dies erklärte BGA-Präsident Anton F. Börner heute anlässlich der Veröffentlichung der Großhandelsumsatzzahlen durch das Statistische Bundesamt in Berlin.
Der Verlauf der Großhandelsumsätze liefert Anhaltspunkte für die zukünftige Entwicklung der Gesamtwirtschaft. Im Vorjahr hatten steigende Quartalsumsätze auf ein bevorstehendes Ende des Abschwungs gedeutet. Die Großhandelsumsätze gingen im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um nominal 0.8 und real 0,4 Prozent zurück. Im Handel mit Gebrauchs- und Verbrauchsgütern gingen die Umsätze seit Januar um nominal 3,2 und real 1,9 Prozent zurück. Im Handel mit Nahrungsmitteln und landwirtschaftlichen Gütern sanken die Verkaufszahlen um nominal 3,7 und real 5,5 Prozent.
Nur der exportorientierte Großhandel mit Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör konnte die Verkaufszahlen um nominal 5,2 und real 6,2 Prozent steigern. Dabei profitierte die Branche auch von den leicht steigenden Unternehmensinvestitionen. Der importorientierte Handel mit Gebrauchsgütern steigerte seine Umsätze um real 0,3 Prozent. Dieser leichte Zuwachs geht jedoch lediglich auf den starken Euro zurück und ist kein Indiz für eine Erholung der Konjunktur. Äußerst unbefriedigend ist die Entwicklung in den konsumnahen Bereichen. Diskussionen über eine Zinssenkung werden die lahmende Konjunktur nicht auf Trapp bringen", so Börner weiter.
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