Warnung der Göttinger-Gruppe-Anleger gerechtfertigt

(Leipzig) - Was Recht ist muss Recht bleiben, auch wenn es dafür manchmal vieler Jahre bedarf. Seit 1993 wurde zwischen den Herausgebern des “Gerlach-Reportes” (heute “DFI-Gerlach-Report”) und der Göttinger Gruppe darüber gestritten, ob die Beteiligungssparpläne der Langenbahn AG - einer Vorgängergesellschaft - als Schneeballsystem bezeichnet werden durften oder nicht. Bei einem Schneeballsystem werden die Anlegergelder nicht werthaltig investiert. Früher oder später können deshalb an die Anleger keine Auszahlungen mehr geleistet werden. In Göttingen wurde dies immer vehement bestritten. Jetzt haben die Kölner Richter gegen die Göttinger Gruppe (AZ.: 15 U 58/94 n.rk.) entschieden. Wenn der Vorwurf nicht aus der Luft gegriffen sei, ist eine solche Äußerung und damit eine Warnung der Verbraucher zulässig.

Nachdem es nun seitens des Bundesaufsichtsamtes für das Kreditwesen eine Verfügung gegen die Gesellschaft wegen Betreibens unerlaubter Bankgeschäfte gibt, die Staatsanwaltschaft Braunschweig wegen Betruges ermittelt und das zur Gruppe gehörende Bankhaus Partin ebenfalls vom Aufsichtsamt geschlossen wurde, sollte das jetzige Urteil auch den letzten treuen Anlegern die Augen öffnen. Ihr eingezahltes Geld ist in Gefahr. Wie schon bekannt wurde, sind die laufenden Auszahlungen auf Beteiligungssparpläne bereits halbiert worden.

Viele Finanzdienstleistungs- und Rechtsexperten raten zum vorzeitigen Ausstieg aus den Anlageverträgen. Sollte das mit einem finanziellen Verlust verbunden sein, können im Einzelfall auch noch gegen Vermittler Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden. In beiden Fällen kommt es jedoch auf die richtige rechtliche Argumentation an. Wer sich dazu ausführlich beraten und von den Verbraucherschützern helfen lassen möchte, kann sich an jede nächstgelegene Beratungsstelle wenden. Telefonischen Expertenrat gibt es montags, mittwochs und donnerstags zwischen 10 Uhr und 18 Uhr unter der Rufnummer 0190 79 777 2 (2,42 DM/Min).

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