Warnstreiks der IG Metall gehen unvermindert weiter
(Frankfurt am Main) - Die Warnstreiks der IG Metall wurden am Montag, den 9. Februar in acht Bundesländern mit unverminderter Intensität fortgesetzt. An den Aktionen nahmen bis 15 Uhr rund 20 000 Beschäftigte aus 49 Betrieben teil. Nach Angaben der IG Metall gingen damit seit Ende der Friedenspflicht rund 330.000 Metallerinnen und Metaller auf die Straße, um die Arbeitgeber zu einem neuen Angebot zu bewegen.
Einer der Schwerpunkte war am Montag Baden-Württemberg, wo 8 300 Beschäftigte aus 15 Betrieben die Arbeit niederlegten. An einer Kundgebung in Neckarsulm beteiligten sich insgesamt 5 800 Beschäftigte aus sechs Betrieben. Beschäftigte von Audi (5 100 Mitarbeiter) sowie der Firmen Kolbenschmidt, Kolbenschmidt Alutechnik (ATAG), des Lkw-Zulieferers Anderssen und des Audi-Zulieferers Alcoa nahmen daran teil. Bei DaimlerChrysler in Sindelfingen protestierten 1 650 Beschäftigte mit einer Kundgebung. 120 Mitarbeiter der Firma Getrag zogen demonstrierend durch die Innenstadt von Rosenberg. Weitere Aktionen fanden in Heidelberg bei den Firmen TI-Group, Lisi-Automotiv und Borgwahrner statt. In Waiblingen bei Atlas Copco und Mahle After Market dauerten die Protestaktionen am Nachmittag noch an.
In Bayern nahmen knapp 6 600 Beschäftigte aus 14 Betrieben in Amberg, Augsburg und Ingolstadt bis zum frühen Nachmittag an Arbeitsniederlegungen und Demonstrationen teil. Bei MAN Intern in München legten 2 000 Metaller die Arbeit nieder. In Dillingen beteiligten sich 550 Arbeitnehmer der Firma Bosch-Siemens Haushaltsgeräte an einer Kundgebung. Zu weiteren Warnstreiks kam es bei EADS in Manching, wo sich 600 Beschäftigte an einer Protestaktion beteiligten. 650 Arbeitnehmer der Firma Harmann in Straubing beendeten vorzeitig ihre Schicht. Für weitere Aktionen im Laufe des Nachmittags, darunter in Regensburg und Immenstadt, wurden 1 500 Arbeitnehmer erwartet.
In Nordrhein-Westfalen nahmen 1 700 Metaller aus sieben Betrieben an Warnstreiks und Kundgebungen teil. Bei DaimlerChrysler in Düsseldorf ließen 600 Beschäftigte der Nachtschicht in der Nacht zum Montag ihre Arbeit ruhen und versammelten sich zu einer nächtlichen Kundgebung vor dem Tor. In Münster kamen 1 100 Beschäftigte aus sechs Betrieben zu Kundgebungen zusammen. Die Protestaktionen konzentrierten sich unter anderem auf die Firmen Joest in Dülmen, Brüggemann & Weiß in Münster, Miele in Warendorf sowie den Betrieb Winkhaus an den beiden Standorten Münster und Telgte.
Im Saarland beteiligten sich 2 000 Beschäftigte an einer zweistündigen Demonstration und Kundgebung beim Getriebehersteller ZF in Saarbrücken. In Berlin versammelten sich 800 Streikende von insgesamt sieben Betrieben zu einem gemeinsamen Demonstrationszug. An dieser Aktion nahmen Beschäftigte der Otis GmbH in Berlin Mitte und der Niederlassung Borsigwald, der ZF Lenksysteme, von Canon Switch Produkts GmbH, der KM Europa Metall AG, von MAN Turbomaschinen und Copeland AG teil.
Im Bezirk Küste legten 700 Beschäftigte aus vier Betrieben zeitweilig ihre Arbeit nieder. In Wismar gingen 400 Arbeitnehmer zu einer Kundgebung bei Aker MTW vor die Werfttore. In Wedel beteiligten sich insgesamt 300 Metaller aus drei Kleinbetrieben an einer Demonstration und Frühschlussaktionen.
In Hannover demonstrierten 200 Beschäftigte der Firma Varta vor dem Verhandlungslokal, wo am Vormittag die Tarifverhandlungen für den Bezirk Niedersachsen stattfanden.
Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM)
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