Warnowtunnel - Mit Maut schneller durch Rostock / Privat finanzierter Straßenbau muss die Ausnahme bleiben
(München) - Am 12. September wird im Stadtgebiet der Hansestadt Rostock das erste größere, privat finanzierte und mautpflichtige Straßenbauwerk Deutschlands eröffnet. Der 790 Meter lange und 220 Millionen Euro teure Tunnel unterquert die Warnow zwischen den Stadtteilen Schmarl und Krummendorf und stellt eine direkte Verbindung vom Hafen zur A 19 nach Berlin dar. Bisher gab es für Autofahrer in den Norden Rostocks nur eine Fähre. Die Alternative zum Tunnel ist laut ADAC eine 20-minütige, staugefährdete Fahrt um und durch die City auf der B 103 und B 105.
Die Gebühren für den mautpflichtigen Tunnel schwanken je nach Jahreszeit und Fahrzeugtyp. So zahlt man beispielsweise für einen Pkw von Mitte September bis Mitte Juni zwei Euro für die einfache Fahrt, in der Hauptreisezeit 2,50 Euro. Für Vielfahrer gibt es einen Rabatt.
Grundsätzlich vertritt der ADAC die Auffassung, dass Straßenbau und -unterhalt eine Aufgabe der öffentlichen Hand sind, die dafür vom Autofahrer Milliardenbeträge an Steuern kassiert. Privat finanzierter Straßenbau mit anschließender Mauterhebung ist nur dann zu befürworten, wenn in Ausnahmefällen extrem kostspielige, zusätzliche Projekte nicht öffentlich finanziert werden können. Dabei muss aber sichergestellt sein, dass der Autofahrer sein Ziel auf öffentlichen Straßen weiterhin mautfrei und ohne verkehrstechnische Schikanen erreichen kann. Dann kann der Verbraucher selbst entscheiden, ob er bereit ist, für eine eventuelle Zeit- oder Wegersparnis zu bezahlen. Der ADAC wird in Bezug auf den Warnowtunnel gerichtlich prüfen lassen, ob die geforderten Gebühren gerechtfertigt sind.
Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC)
Am Westpark 8, 81373 München
Telefon: 089/76760, Telefax: 089/76762500
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