Wansleben zur Wahl in Italien: Deutsch-italienisches Verhältnis ist ein wichtiger Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung der Europäischen Union
(Berlin) - DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben: "Für die deutsche Wirtschaft hat es eine große Bedeutung, ob Italien eine stabile Regierung bilden und seinen eingeschlagenen Reformweg fortsetzen kann. Denn Italien ist ein wichtiger Wirtschaftspartner für Deutschland. 2017 betrug der bilaterale Handelsaustausch nach unseren Schätzungen 121 Mrd. Euro. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr ein Plus von sieben Prozent. In der Liste der wichtigsten Handelspartner Deutschlands rangiert Italien damit auf Platz sechs. Allein das Handelsvolumen der Lombardei mit Deutschland ist mit knapp 40 Mrd. Euro fast so groß wie unser Handelsvolumen mit Japan.
Das deutsch-italienische Verhältnis ist auch ein wichtiger Faktor für die Eurozone sowie die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Europäischen Union. Schließlich machen beide Länder mit fünf Billionen Euro jährlicher Wirtschaftsleistung zusammen ein Drittel des Bruttoinlandsproduktes der EU aus. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Italien und Deutschland ist nicht nur deshalb eine prägende Achse für die gemeinsame europäische Wirtschaftspolitik. Beide Länder haben auch eine lange Tradition in der Gestaltung des gemeinsamen Binnenmarktes. Das darf sich mit der neuen Regierung nicht ändern - allen EU-kritischen Tendenzen in Italien zum Trotz. In Europa stehen wichtige Weichenstellungen zur wirtschaftspolitischen Weiterentwicklung an. Italien sollte sich daran konstruktiv beteiligen."
Hintergrund: Deutsch-italienische Wirtschaftsbeziehungen
- Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Italiens mit einem Anteil von knapp 13 Prozent an den italienischen Exporten und rund 16 Prozent an den italienischen Importen. Italien steht für Deutschland als Importland an fünfter, als Exportland an sechster Stelle.
- 2017 betrug der gesamte bilaterale Handelsaustausch nach DIHK-Schätzungen 121 Mrd. Euro (+ 7 Prozent ggü. dem Vorjahr), wobei der deutsche Überschuss bei knapp 10 Mrd. Euro lag. Deutschland exportiert v.a. Kfz und Kfz-Teile (19 Prozent), Maschinen (15 Prozent) und Elektrotechnische Erzeugnisse (10 Prozent). Die wichtigsten italienischen Exportgüter sind Maschinen (15 Prozent), Kfz und -Teile (12 Prozent) und Elektrotechnische Erzeugnisse (7 Prozent).
- Die deutschen Direktinvestitionen beliefen sich 2015 auf knapp 40 Mrd. Euro. Die Deutsch-Italienische Handelskammer (AHK Italien) zählt 2.200 deutsche Unternehmen mit über 50 Prozent Beteiligung im Land. Diese beschäftigen mindestens 180.000 Mitarbeiter.
- Die AHK-Italien ist seit 1921 im Land und hat knapp 700 Mitgliedsunternehmen.
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(DIHK) Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.
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