Waldzustandbericht 2003 erfüllt düstere Erwartungen / Zwei Drittel der Bäume in deutschen Wäldern krank
(Berlin) - Das war nicht anders zu erwarten! So kommentierte Michael Prinz zu Salm-Salm das schlechte Ausfallen des am 11. Dezember vorgestellten Waldzustandsberichtes 2003. Während die Berichte der letzten Jahre die Stagnation der Schäden auf hohem Niveau dokumentierten, so zeigt die diesjährige Ausgabe wieder eine Verschlechterung der Gesamtsituation. Nur noch ein Drittel unserer Bäume gilt als gesund, und über 20 Prozentweisen deutliche Schäden auf. Dabei betonte Prinz Salm, dass die Situation ohne die Forstwirtschaft und die pflegenden Eingriffe der Waldbesitzer noch deutlich dramatischer aussehen würde. Denn kranke Bäume werden frühzeitig entnommen, auch um die Ausbreitung von Sekundärschädlingen zu verhindern. Sie tauchen daher in den statistischen Zahlen nicht mehr auf.
Was die Ursache der Schäden betrifft, so hat sich an der Situation nicht viel geändert. Nach wie vor ist es der Politik nicht gelungen, die Luftverschmutzung auf ein für den Wald erträgliches Maß abzusenken, so Salm. Der Bericht mache deutlich, dass eine Anstrengung in dieser Richtung heute dringlicher sei denn je. Um die fortschreitende Versauerung der Waldböden aufzuhalten, sei es daher unerlässlich, die Ausbringung von Kalk zum Schutz der Böden zu erleichtern. Vor diesem Hintergrund beklagte der AGDW-Präsident, dass die Politik die Waldbesitzer auch hier im Stich lasse. Es sei verheerend, dass die Bundesregierung weiterhin nicht mal bereit ist, einen kleinen Teil der Einnahmen aus der so genannten Ökosteuer ökologisch sinnvoll für die Finanzierung der Kalkungsmaßnahmen einzusetzen.
Verstärkt wurden die Belastungen für den Wald dieses Jahr durch den extrem heißen und trockenen Sommer. Dabei ist zu befürchten, dass das volle Ausmaß dieser Schäden noch gar nicht erkennbar ist. Womöglich gibt es nächstes Jahr ein böses Erwachen, so Salm.
Die immer häufigeren Klimaextreme der letzten Jahre stellen für die Menschen in der Forstwirtschaft eine schwere Herausforderung dar. Anstatt aber diese Menschen zu unterstützen, werden die betrieblichen Entscheidungsmöglichkeiten der Waldbesitzer immer weiter eingeschränkt und Auflagen willkürlich erhöht, wie es sich bei der geplanten Novellierung des Bundeswaldgesetzes abzeichnet.
Die politischen Vertreter müssen sich für die Förderung des nachhaltigen Rohstoffes Holz einsetzen, so Salm. Nur so können die über 800.000 Arbeitsplätze, die von dem Rohstoff Holz abhängen, gerade im ländlichen Raum erhalten werden.
Quelle und Kontaktadresse:
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