Wachstumssektor Medizintechnik nicht behindern
(Frankfurt am Main/Düsseldorf) - "Die Politik hat es in der Hand, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen medizintechnischen Industrie zu erhalten", sagte Hans-Peter Bursig, ZVEI, auf der Medica-Pressekonferenz in Düsseldorf. Es sei gut, dass die Bundesregierung sich in Brüssel immer wieder klar gegen einen grundsätzlichen Systemwechsel beim Zulassungsverfahren ausspreche. Die neue "Medical Device Regulation" der EU müsse so gestaltet werden, dass die Sicherheit der Patienten und Anwender weiterhin gewährleistet wird und zugleich die Verfügbarkeit von innovativen Gesundheitstechnologien für alle Bürger sichergestellt ist.
"An vielen Stellen soll das Zulassungsverfahren jetzt komplexer und aufwändiger gemacht werden - ohne dass dadurch die Sicherheit der Produkte maßgeblich erhöht wird", so Bursig. Wenn sich diese Vorschläge durchsetzen, würde die Wettbewerbsfähigkeit der Branche und damit auch die Wachstumschancen in Deutschland beeinträchtigt werden. Das sei umso bedauerlicher, als in den letzten Jahren die Beschäftigungszahlen in der medizintechnischen Industrie jährlich um fünf Prozent zugenommen haben.
Problematisch sieht der ZVEI auch die aktuelle Diskussion über eine Nutzenbewertung für Medizinprodukte. "Medizinprodukte unterscheiden sich in ihren Wirkungsprinzipien grundsätzlich von Arzneimitteln. Wenn man Innovation nicht behindern will, darf man auf Medizinprodukte nicht dieselben Regeln anwenden", erklärte Bursig. Die Industrie sei deshalb eindeutig gegen die entsprechenden Vorschläge im Referentenentwurf für das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz. Die Bundesregierung habe mit dem "Nationalen Strategieprozess 'Innovationen in der Medizintechnik'" die geeignete Plattform, um eine sorgfältige Diskussion zu diesem wichtigen Thema zu führen, bevor zusätzliche gesetzliche Regelungen getroffen werden.
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