Wachsende Nachfragen nach Urnenbeisetzung auf Friedhöfen
(Berlin) - Kommunale und kirchliche Friedhofsbetreiber geraten durch die gestiegene Nachfrage an Urnenbeisetzungen zunehmend unter Druck, neben der Erdbestattung auch andere Beisetzungsformen anzubieten. Unter den Friedhofsbetreibern ist inzwischen ein Wettbewerb entbrannt, der vor einigen Jahren noch unbekannt war. "Wenn Kommunen und Kirchen den Wunsch nach Alternativen zur Erdbestattung ignorieren, sehen sich die Bürger in umliegenden Kommunen nach Alternativen um", so der Vorsitzende der Gütegemeinschaft Friedhofsysteme e.V. Hubert Schmitt.
Im Jahr 2005 gab es 58 Prozent Erdbestattungen und 42 Prozent Feuerbestattungen. Die Zahl der Kremationen stieg um ca. 0,8 bis 1,2 Prozent pro Jahr auf heute rd. 51%. Die Bevölkerungszahl ist stabil bei rd. 82 Mio., aber die Sterberate ist von der Jahrtausendwende mit 0,8 Prozent auf 1,1 Prozent gestiegen. Das sind rd. 900 000 Sterbefälle pro Jahr, was auf die demografische Entwicklung mit der einhergehenden Alterung der Gesellschaft zurückzuführen ist. In den südlichen Bundesländern wie z.B. Bayern und Baden-Württemberg überwiegt nach wie vor die Erdbestattung. In den nördlichen Bundesländern überwiegt die Kremation, auffällig sind Anteile von über 75 Prozent z.B. in Thüringen und Sachsen-Anhalt.
"Positiv ist festzustellen, dass immer mehr Friedhofsbetreiber ober- und unterirdische Urnenbestattungssysteme auf der Basis der Güte- und Prüfbestimmungen RAL-GZ 502/3 ausschreiben und den Nachweis der Qualitätssicherung fordern", so der Vorsitzende der Gütegemeinschaft. Mit der Verleihung des Gütezeichens werden hohe Maßstäbe für die Qualität und Seriosität im Friedhofswesen gesetzt. So erhält der Friedhofsbetreiber die Gewähr, dass die eingesetzten Produkte eine nachhaltige Qualität auf hohem Niveau besitzen. Das gilt sowohl für die verwendeten Materialien, die Herstellung und Konstruktion der Urnenbestattungssysteme, sowie für die pietätvolle und umweltfreundliche Anwendung. Die gütegesicherten Systeme sind gegen unbefugtes Öffnen gesichert, es besteht eine gute Be- und Entlüftung und die Systeme sind dauerhaft nutzbar und recyclingfähig. Als aktuellen neuen Trend sieht Hubert Schmitt die Entwicklung hin zu Urnenbestattungssystemen als Indooranlagen in bestehenden ungenutzten Immobilien wie Aussegnungshallen, Friedhofskapellen oder Kirchen, die man auf diesem Wege saniert und einer neuen Nutzung zuführt.
Aber auch im Bereich der Grabkammersysteme als Ersatz der klassischen Erdgräber lässt sich eine steigende Nachfrage feststellen, weil damit kostengünstige, pflegearme Erdgrabstellen mit kurzen Nutzungszeiten angeboten werden können. Ein weiterer Grund der wieder steigenden Nachfrage sind auch zunehmend Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund, deren Religion keine Verbrennung zulässt. "Mit Grabkammersystemen nach RAL-GZ 502/1 werden u.a. drei Problemstellungen gleichzeitig gelöst. Boden, Wasser und Luft bleiben unbelastet, Verwesungsprozesse stagnieren nicht mehr und die Kostengestaltung ist langfristig rentabel", so Schmitt.
Quelle und Kontaktadresse:
Gütegemeinschaft Friedhofsysteme e.V.
Jörg Bauer, Geschäftsführer
Kronenstraße 55-58, 10117 Berlin
Telefon: (030) 203 14 575, Fax: (030) 203 14 565