VW-Abschluss: Interessante Bereicherung der Tariflandschaft in M+E
(Köln) - Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall begrüßt die Einigung auf das 5.000 mal 5.000 Modell bei VW als einen großen Erfolg bei der gezielten Bekämpfung der Arbeitslosigkeit von Menschen mit unzureichender beruflicher Qualifikation. "Das handfeste, praxisnahe Lernen am Arbeitsplatz, wie das VW-Modell es vorsieht, eröffnet viel größere Chancen für die Arbeitslosen für einen dauerhaften Wiedereinstig ins Erwerbsleben als die allermeisten Versuche über den zweiten oder dritten Arbeitsmarkt", sagte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser. "Volkswagen sorgt auf jeden Fall für eine interessante Bereicherung der Tariflandschaft in der deutschen Metall- und Elektro-Industrie".
Der Gesamtmetall-Präsident hält es für denkbar, dass auch andere Firmen der Branche Elemente dieses Modells wie Erfolgsorientierung bei der Entlohnung, die erweiterte Flexibilität der Arbeitszeit und neue Organisationsformen der Arbeit übernehmen und auf ihre Bedürfnisse zuschneiden. Auch überall dort, wo die Voraussetzungen dafür gegeben sind, wo also relativ leicht erlernbare und von den Anforderungen her gleichartige Tätigkeiten verlangt werden, könnte das VW-Modell Nachahmer finden.
In der Breite der deutschen Metall- und Elektroindustrie würden allerdings auch künftig vor allem Fachkräfte mit einer dreieinhalbjährigen Ausbildung gesucht.
"Es wäre kontraproduktiv, wenn nun junge Leute im VW-Modell ein Zeichen sehen würden, auf eine berufliche Ausbildung verzichten zu können, da sie auch als Ungelernte 5.000 DM im Monat verdienen können." Kannegiesser verwies darauf, dass die Einheitsentlohnung á la VW für den Branchentarifvertrag nur als Spezialfall in Frage käme. "Wir sind gerade dabei, das gesamte System von Löhnen und Gehältern vollständig zu überarbeiten und haben, gemeinsam mit der IG Metall, eine leistungsrechte differenzierte Bezahlung auf unsere Fahnen geschrieben."
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Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall)
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