Pressemitteilung | k.A.

VUBIC fordert sofortige Innovations- und Privatisierungsoffensive

(Berlin) - Eine sofortige Innovations- und Privatisierungsoffensive in der deutschen Infrastruktur- und Entwicklungspolitik fordert der neu gegründete Verband unabhängig beratender Ingenieure und Consultants (VUBIC). Die politischen Rahmenbedingungen hätten sich seit Amtsantritt der rot-grünen Bundesregierung nicht verbessert, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Friedrich Steiger, anlässlich der Gründungsveranstaltung am 11. Mai im Berliner Hotel Maritim. In der Wirtschafts-, Entwicklungs- und Infrastrukturpolitik der Regierung fehlten immer noch klare Konzepte und Aussagen. Die Folge sei ein nicht länger hinnehmbarer Innovations- und Investitionsstau.

Der durch die Fusion des Verbandes unabhängig beratender Ingenieurfirmen (VUBI) und des INGEWA Ingenieurverband Wasser- und Abfallwirtschaft entstandene Verband kritisiert die schleppende Durchsetzung der Reformen in den Steuer- und Sozialsystemen. „Durch die immer wieder verschobene Unternehmenssteuerreform und die weiterhin unbekannten Rahmendaten dieser Reform hat sich ein Investitionsaufschub ergeben, der für einige Beratungsfirmen existenzbedrohend wirkt", erklärte Steiger. Das größte Problem für die Ingenieurunternehmen stelle jedoch die mangelhafte Bereitschaft der öffentlichen Hand dar, staatliche Leistungen und Projekte in private Hände abzugeben. Privatisierung und Liberalisierung seien daher die Kernforderungen des Verbandes.

Nach Auskunft des VUBIC hat sich die Marktlage bei den Ingenieur- und Consultingdienstleistungen im vergangenen Jahr trotz einer etwas optimistischeren Gesamttendenz nicht verbessert. Ursachen hierfür seien vor allem die zurückgegangenen staatlichen Investitionen, die bisher nicht konsolidierten Überkapazitäten im Inland und die nicht durchgreifenden Reformen im bundesdeutschen Steuer-, Sozial- und Bildungssystem. Besonders deutlich spiegele sich die angespannte Lage in der derzeitigen Diskussion über die so genannte Green Card und die Probleme bei der Ausbildungsreform wider. „Wir vernichten immer mehr von unserem einzigen nachwachsenden Rohstoff: unserem Wissen und unserem hervorragenden Bildungssystem", bemängelte Steiger. Anstatt sich in endlosen Diskussionen und inhaltsleeren Ankündigungen zu verfangen, seien nun konsequente und richtungsweisende Entscheidungen der Bundesregierung notwendig.

Der stellvertretende VUBIC-Vorsitzende, Dipl.-Ing. Ulrich Wetter, forderte, das aus der Versteigerung von UMTS-Frequenzen in den Bundeshaushalt fließende Geld „zu einem erheblichen Teil für Infrastrukturprojekte und neue Bildungseinrichtungen in den zukunftsträchtigen Fachgebieten auszugeben." Bestes Beispiel für ein Versagen deutscher Innovationspolitik seien der Transrapid und der Verzicht auf großräumige Infrastrukturprojekte. „Deutsche Entwicklungshilfegelder werden in Projekten ausgegeben, die ausländische Consultants und damit nachfolgend auch die ausländische Industrie bearbeiten, da sie effizienter und preisgünstiger sind oder aber eine bessere politische Flankierung bekommen", erklärte Wetter.

Durch den Zusammenschluss von VUBI und INGEWA zum VUBIC ist ein Verband entstanden, der 570 Firmen mit insgesamt knapp 40.000 Mitarbeitern vertritt. „Die Bündelung der Kräfte der beratenden Ingenieure und Consultants durch die Fusion ist die eine Antwort auf die untragbaren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die geplante Consulting-Offensive die andere", erklärte Vorstandsvorsitzende Steiger vor der Presse. Der neue Verband habe nun eine deutlich bessere Position bei der Interessenvertretung seiner Mitglieder, deren Stärken insbesondere die strategische Position bei der Generierung von kleinen und großen Projekten ist.

Für den weiteren Erfolg des Verbandes komme es darauf an, die Stärken nachhaltig politisch zu kommunizieren, meinte Steiger. So müsse die Stellung der Consultants als „Türöffner für die deutsche Exportwirtschaft" noch deutlich heraus gestellt werden. Zudem müssten neben einer Consultingoffensive zusätzlich noch offensive Projektvorschläge, wie zum Beispiel die private Finanzierung großer öffentlicher Infrastrukturprojekte, eingebracht werden.

„Ob spezialisierter Fachplaner oder Generalplaner, die VUBIC-Unternehmen entwickeln sich immer mehr zum wichtigsten Ratgeber des Investors", so Steiger. Je weniger Know-how beim Auftraggeber angesiedelt sei, desto unausweichlicher werde die Beraterfunktion der VUBIC-Firmen für den nachhaltigen Projekterfolg. „Das Geschäftsfeld ändert sich zu Gunsten der Consultingbranche, bescheinigt Weiter. „VUBIC wird auf diese Entwicklung reagieren und auf die intensive und direkte Kommunikation mit dem Auftraggeber und die gezielte Geschäftsförderung seiner Mitgliedsunternehmen durch Coaching und Informationsarbeit setzen." Neue Finanzierungs- und Betreiberkonzepte seien wichtige Instrumente und Maßnahmen der Zukunft. „Unsere Verbandsaktivitäten werden darauf gerichtet sein, die Firmen gezielt auf einen neuen Markt vorzubereiten", erklärte Steiger.

VUBIC legt großen Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit anderen Verbänden, die in absehbarer Zeit sogar zu weiteren Fusionen führen könnte. Die Mitglieder erwarten von dem Zusammenschluss der beiden Verbände wichtige Synergien zur Förderung des Exportes und zusätzliche Möglichkeiten zu neuen Kooperationen.

Quelle und Kontaktadresse:
VUBIC Verband unabhängig beratender Ingenieure und Consultants e.V., Wallstraße 23/24, 10179 Berlin, Telefon: 0 30/ 27 87 32 0, Telefax: 0 30/ 27 87 32 20

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