Pressemitteilung | Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI)

VPI: "Jede Verletzung ist eine zu viel"

(Ratingen) - Als Vertreter von 23 Mitgliedsunternehmen in Deutschland macht sich der Verband der pyrotechnischen Industrie seit Jahren stark für den sicheren Umgang mit Feuerwerk. Erst jüngst hat der VPI eine Sicherheitskampagne ins Leben gerufen - "Lass es krachen - aber richtig" https://www.feuerwerk-vpi.de/lass-es-krachen/ "Damit appellieren wir an Feuerwerksfans, auf den sicheren Umgang mit Feuerwerk zu achten - zum gesundheitlichen Wohle aller", so Schreiber.

Während in Deutschland verkaufte Feuerwerksprodukte höchsten Qualitätsansprüchen genügen und u.a. unter Kontrolle des Bundesamtes für Materialprüfung (BAM) stehen, sieht das bei illegal eingeführten Feuerwerkskörpern naturgemäß anders aus. Seit Jahren fordert der VPI deshalb schärfere Kontrollen, um illegalem Wildwuchs vorzubeugen. "Illegales Feuerwerk ist kein Spaß, sondern eine Bedrohung für Leib und Leben", so VPI-Vorstand Richard Eickel. Weil die deutschen Hersteller und Händler von Feuerwerk seit geraumer Zeit einen Trend zu mehr illegalem Feuerwerk feststellen, haben die VPI-Mitglieder mit einer Experten-Gruppe der Verbreitung von illegalem Feuerwerk den Kampf angesagt und den "Arbeitskreis gegen illegales Feuerwerk" (AGIF) gegründet. Die Gründe liegen auf der Hand:

Der Berliner Unfall- und Handchirurg Dr. Michael Lehnert äußerte gegenüber BILD, dass die Verletzungswahrscheinlichkeit durch den Gebrauch illegalen Feuerwerks steige. So seien es die illegalen Knallkörper, die besondere Risiken mit sich brächten. Weil diese nicht durch die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung oder andere notifizierte Prüfstellen auf Unbedenklichkeit überprüft werden, bevor sie für den deutschen Markt zugelassen werden. Zudem meldete sich der kommunale Krankenhausbetreiber "Vivantes" zu Wort:

Nach dessen Angaben seien nur 5 Prozent aller Krankenhausbesuche in der Silvesternacht auf Feuerwerk zurückzuführen.

Selbst der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gerald Gaß, hatte 2020 noch betont, dass durch Silvesterfeuerwerk Verletzte in der Regel nicht die hohen Zahlen an Notfalleinweisungen ausmachten, sondern eher diejenigen, die zu viel Alkohol tränken und in Streit gerieten oder sich anderweitig verletzten. Dieser differenzierte Blick ist sicher auch der Grund, warum der Präsident der deutschen Krankenhausgesellschaft sich vor wenigen Tagen in der "Tagesschau" gegen ein generelles Feuerwerksverbot und für einen "bedächtigen Umgang" mit Feuerwerk aussprach. "Diese Position können wir nur teilen, das sehen wir ganz genauso", sagt Richard Eickel.

Jede Verletzung durch Feuerwerk ist eine zu viel. Das gilt ganz sicher auch für den Hinweis des Bundesärztekammer-Präsidenten, wonach die Zahl der Knalltraumata auf rund 8.000 geschätzt werde. Gerade Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 6 und 25 Jahren liefen Gefahr, von Knalltraumata betroffen zu sein. Der VPI bedauert das, sieht die Gründe für mögliche Verletzungen aber nicht primär in den Feuerwerksprodukten. Die unterliegen strengsten Vorgaben in Sachen Lautstärke. Zugelassene Feuerwerkskörper der Kategorie F2 (Silvesterfeuerwerk) halten den gesetzlich vorgeschriebenen Geräuschpegel von maximal 120 dB (AI) in acht Metern Entfernung ein oder unterschreiten ihn sogar deutlich. Zudem hat die Branche bereits lautstärkeärmeres Feuerwerk im Angebot.

"Knalltraumata kommen nicht aus heiterem Himmel. Sie können nur entstehen, wenn sich Anwender nicht an den richtigen Umgang mit Feuerwerk halten. Nicht selten auch, weil die nötige Ernsthaftigkeit und Aufsicht von Erwachsenen fehlt", bedauert VPI-Vorstand Michael Kandler. Hersteller und Anbieter von Feuerwerksprodukten dafür zu kritisieren, sich an gesetzliche Vorgaben zu halten, zäume das Pferd von hinten auf.

"Legales Silvesterfeuerwerk sorgt weder dafür, dass die Notaufnahmen ein Problem haben, noch dafür, dass sich die Situation auf den Intensivstationen maßgeblich verschärft - das Problem sind Unachtsamkeit, übermäßiger Alkoholgenuss und illegale Feuerwerksprodukte", so VPI-Vorsitzender Thomas Schreiber.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) Pressestelle An der Pönt 48, 40885 Ratingen Telefon: (02102) 186200, Fax: (02102) 186169

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