Vorzeitiger Rückbau von Gasverteilnetzen vernichtet Kapital
(Berlin) - Die Diskussion um die zukünftige Rolle der Gasverteilnetze, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit einem Diskussionspapier initiiert wurde, ist durchaus notwendig. DIE FAMILIENUNTERNEHMER befürchten allerdings ideologische Vorfestlegungen des Wirtschaftsministeriums - auch durch Äußerungen in jüngerer Vergangenheit. Eine diskutierte gesetzlich festgelegte Rückbauverpflichtung bzw. Stilllegungsverpflichtung wäre eine weitere Sackgasse, in die sich das Ministerium selbst manövrieren würde.
Marie-Christine Ostermann, Präsidentin der Familienunternehmer:
"Die Gasnetze werden in Zukunft in einigen Fällen eine andere Rolle spielen als heutzutage. Daher ist eine Diskussion um die rechtlichen Rahmenbedingungen durchaus angebracht. Regelungen wie ein gesetzlich vorgeschriebener Anschlusszwang neuer Gaskunden müssen diskutiert werden.
Die hervorragend ausgebaute Gasnetzinfrastruktur politisch stillzulegen, bevor sichere Alternativen vorhanden und umgesetzt sind, wäre jedoch Wahnsinn. Zumindest das sollten selbst die Grünen inzwischen gelernt haben. Die Diskussion darüber ist massiv verfrüht - insbesondere vor dem Gesichtspunkt, dass die kommunale Wärmeplanung, auf die die zukünftige Rolle der Gasnetze ja aufbauen sollte, erst 2028 abgeschlossen werden soll. Warum dieses Diskussionspapier bereits jetzt erscheint, bleibt ein Rätsel. Ein Rückbau wäre ebenfalls sinnlos. Das wäre eine ideologisch motivierte Vernichtung von volkswirtschaftlichem Kapital, das weiterhin nutzbar wäre - entweder für klimaneutrale Gase oder eben für alternative Verwendungen. Ein Rückbau wäre ökologisch und ökonomisch völlig kontraproduktiv.
Es gibt also sehr gute Gründe, weder Stilllegung noch Rückbau politisch festlegen zu wollen. Noch ist es ein Diskussionspapier und insofern noch keine Weichenstellung. Wir raten Wirtschaftsminister Habeck allerdings - anders als früher - die Einwände der Experten und der Verbände auch zu berücksichtigen, statt stur die eigene Linie durchzuziehen. Ein Heizungsgesetz-Debatte 2.0 braucht nun wirklich niemand."
Quelle und Kontaktadresse:
DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V., Jan-Ulrik G. Heydorn, Pressesprecher,
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