Vorteile des Abwassermonitorings nutzen
(Hennef) - Mutationen des Coronavirus können über das Abwasser schnell und einfach nachgewiesen werden. Dies gilt auch für das Abwasser von Flugzeugtoiletten. Die Analyse des Abwassers von Flugzeugen aus Risikogebieten bietet eine preiswerte, effiziente und pragmatische Methode zur schnellen Erkennung des Eintrags von neuen Corona-Varianten aus Risikogebieten nach Deutschland. Nachbarländer wie Belgien und Österreich haben bereits entsprechende Programme aufgelegt. "Die deutsche Wasserwirtschaft hat während der Pandemie umfangreiche Erfahrungen mit dem Coronamonitoring über den Abwasserpfad gewonnen. Mit Ihrem Wissen und ihrer Infrastruktur steht die Abwasserwirtschaft gerne bereit, den Aufbau eines Monitoringsystems auf Flughäfen schnellstmöglich zu unterstützen", betont Prof. Uli Paetzel, Präsident der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall.
Der Nachweis von Coronaviren im Abwasser ist gut erforscht. Die DWA hat mit dem Forschungsprojekt "CoroMoni" den Aufbau eines Frühwarnsystems über den Abwasserpfad in den vergangenen Jahren eng begleitet. Entwicklungstendenzen sowie Mutationen können über den Abwasserpfad deutlich schneller nachgewiesen werden als über das normale Meldesystem. Die Daten ausgewählter Kläranlagen fließen seit Monaten in den Pandemieradar des Robert-Koch-Instituts (RKI) ein. Das System ist grundsätzlich problemlos auf das Abwasser von Flugzeugen übertragbar. Leichte Modifikationen sind wegen der chemischen Beeinflussung notwendig, aber sehr einfach umzusetzen. Dies haben Untersuchungen von Abwasser aus der Entleerungsstation des Flughafens Frankfurt und Projekte in den Niederlanden gezeigt. Ein zeitnaher Aufbau eines entsprechenden Monitoringsystems als Alternative oder Ergänzung zur jetzt von der Bundesregierung beschlossenen Testpflicht ist möglich und wünschenswert. Die deutsche Abwasserwirtschaft steht hierbei gerne unterstützend zur Seite.
Quelle und Kontaktadresse:
DWA - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V.
Alexandra Bartschat, Fachpresse
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