Pressemitteilung | Hartmannbund – Verband der Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.

Vorsitzender des Hartmannbundes widerspricht Dauerverfügbarkeit der Niedergelassenen

(Berlin) - Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, weist die polemischen Einlassungen des Vize- Vorstandsvorsitzenden des GKV Spitzenverbandes, von Stackelberg, zu Praxisöffnungszeiten entschieden zurück.

Auch zu Zeiten, in denen Praxen geschlossen sind, sei die Versorgung der Patienten über Notfallpraxen oder organisierte Vertretungsmöglichkeiten jederzeit gesichert. Bei einer bestehenden Wochenarbeitszeit von 55-60 Wochenstunden sei es nur in sehr begrenztem Umfang möglich, das bestehende Angebot weiter auszudehnen. Dr. Reinhardt: "Das Problem besteht nicht nur in vermeintlichen Engpässen an Mittwoch- oder Freitagnachmittagen - Zeiten in denen Ärzte über die oben beschriebenen umfangreichen Präsenzzeiten hinaus verpflichtende Fortbildungen wahrnehmen - sondern auch durch die Fehlinanspruchnahme zu üblichen Praxisöffnungszeiten."

Wenn Patienten in großem Umfang Klinikstrukturen für die akute Notfallversorgung nutzen, liegt dies maßgeblich an nicht ausreichender Kenntnis über Ärzte im Bereitschaftsdienst oder der Vermutung, dass das Equipment der Krankenhäuser ein vermeintlich höheres Versorgungsniveau sichert, so der Vorsitzende des Hartmannbundes. An dieser Stelle sei es vielmehr originäre Aufgabe der Krankenkassen, ihre Versicherten diesbezüglich zu informieren, so Dr. Reinhardt. Herr von Stackelberg könne darüber hinaus ja auch - gerne am Wochenende - nachdenken, ob wiederholtes Fehlverhalten und nicht effizienter Einsatz von Ressourcen durch Versicherte auch milde Sanktionsmöglichkeiten seitens der Krankenkasse nach sich ziehen könnte.

Im Ergebnis bedauert der Vorsitzende des Hartmannbundes den Rückfall der Krankenkassenargumentation in alte Verhaltensmuster. Er fordert den Spitzenverband der Krankenkassen vielmehr auf, die eigene Rolle zu hinterfragen und konstruktiv gemeinsam mit der Ärzteschaft Lösungswege aufzuzeigen, statt sich abgegriffener Verhaltensmuster und Schuldzuweisungen zu bedienen.

Quelle und Kontaktadresse:
Hartmannbund - Verband der Ärzte Deutschlands e.V. Pressestelle Kurfürstenstr. 132, 10785 Berlin Telefon: (030) 2062080, Fax: (030) 20620829

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