Vorsichtiger Optimismus für 2001

(Köln) - In den letzten Wochen war die Umsatzentwicklung im Textileinzelhandel - nicht zuletzt aufgrund der außergewöhnlich milden Witterung und der schwachen Konsumstimmung als Folge der Energiepreissteigerungen - unbefriedigend. Daher wird die Branche nur noch mit einem sehr starken Schlussspurt die Zahlen des Vorjahres erreichen können. Leichte Zuwächse gegenüber 1999 wird wohl nur der Absatz von Damenbekleidung verzeichnen, der vor allem durch den Modewechsel zu neuen Farben entscheidende Umsatzimpulse erhielt. Den Vorjahrsumsatz verfehlen dürften dagegen die Herren- und Kinderbekleidung und vor allem Heim- und Haustextilien.

Der Textileinzelhandel kann dennoch mit vorsichtigem Optimismus in das Jahr 2001 gehen. Denn die volkswirtschaftlichen Rahmendaten sind erfreulich. Die Steuerreform wird die privaten Haushalte - trotz höherer Ökosteuer - um einige Milliarden DM entlasten. Auch die Zahl der Arbeitslosen geht saisonbereinigt weiter zurück.

Hinzu kommt: Der Verfall der Durchschnittspreise der letzten Jahre könnte in 2001 endlich gestoppt werden. Denn durch die - in Teilbereichen horrenden - Steigerungen der Rohstoff- und Transportkosten werden die Ein- und Verkaufspreise von Bekleidung und Textilien auf breiter Front zulegen. Bietet dann im nächsten Jahr - auch im Herrenbereich - die Mode wieder ausreichend Kaufimpulse und spielt auch das Wetter mit, so müsste im nächsten Jahr ein leichtes Umsatzplus zu erreichen sein.

Diese verhalten optimistische Prognose wird auch durch eine unlängst durchgeführte BTE-Umfrage bestätigt. Danach erwarten immerhin 41 Prozent der befragten Textilgeschäfte für 2001 ein Umsatzplus und 27 Prozent zumindest ein Pari.

Bei aller Zuversicht darf jedoch nicht vergessen werden, dass letztendlich allein die Rendite über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheidet. Um diese zu sichern, muss jeder Unternehmer für 2001 die richtigen Weichen stellen. Zwei Bereiche verdienen dabei besondere Aufmerksamkeit:

- Kooperation mit Lieferanten: Die gesamte Warenlogistik vom Einkauf über die (regelmäßige) Belieferung bis zum Verkauf hat sich zu einer Aufgabe entwickelt, die von Handel und Industrie partnerschaftlich bewältigt wird. Dabei sollten in 2001 vor allem die Möglichkeiten des elektronischen Datenaustausches (EDI) noch stärker genutzt werden. Denn dort liegen echte Potentiale zur Renditesteigerung. Der BTE baut zur Zeit deshalb speziell für den mittelständischen Textilfachhandel ein EDI-Clearing-Center auf.

- Personal: Angesichts der immer austauschbareren Sortimente wird die Qualität des Verkaufspersonals bzw. der Kundenberatung ein noch entscheidenderes Profilierungsinstrument des Textilfachhandels. Findung, Ausbildung und Motivation der Mitarbeiter bleibt damit absolute Chefsache. Aus diesem Grund wird sich auch die nächste BTE-Unternehmertagung am 9. Oktober 2001 schwerpunktmäßig mit dem Thema Personal beschäftigen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels e.V. (BTE) An Lyskirchen 14 50676 Köln Telefon: 0221/9215090 Telefax: 0221/92150910