Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Vorschlag der Grünen zum Niedriglohn ist ein Fass ohne Boden

(Berlin) - Die Förderung qualifizierter Teilzeitarbeit ist aus Sicht des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) weit sinnvoller als die uferlose Subventionierung von Niedriglohnbereichen. Diesbezügliche Vorschläge der Grünen bezeichnete die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer am 11. Januar 2002 in Berlin als „Fass ohne Boden, dessen Wirkung für den Arbeitsmarkt mehr als zweifelhaft ist“. Mit einer dauerhaften Subventionierung von niedrigen Einkommen würden kaum neue Arbeitsplätze geschaffen. „Das Problem der Teilzeit liegt vor allem im fehlenden Angebot an geeigneten Teilzeitarbeitsplätzen“, so Engelen-Kefer. Dies belege die überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die Teilzeit suchen.

Der Vorschlag der Grünen würde dazu führen, dass voll sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in subventionierte Arbeitsplätze im Niedriglohnbereich aufgespaltet werden. Dies hätte weitreichende negative Konsequenzen für das allgemeine Lohnniveau ganzer Branchen, die ohnehin mangelhafte Qualifizierung und die sozialen Sicherungssysteme.

Dagegen sollte qualifizierte Teilzeitarbeit insbesondere bei der Kindererziehung gefördert werden. Dabei könnte wie bei der Altersteilzeit ein finanzieller Zuschuss vorgesehen werden, wenn hierdurch Arbeitslose neu eingestellt werden und somit Kosten der Arbeitslosigkeit entfallen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0 Telefax: 030/24060-324

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