Vorlesewettbewerb 2025: Lesekompetenz als Grundpfeiler für politische Teilhabe
(Frankfurt am Main) - Die Lesefähigkeit bei jungen Menschen nimmt weiter ab, laut der letzten IGLU-Studie können 25 Prozent aller Viertklässler*innen Texte nicht mehr verstehen. In der Folge schaffen es leseschwache Kinder kaum, diese Lücken nach der Grundschule wettzumachen. Mit dem Resultat, dass aktuell ein Achtel aller Menschen im erwerbsfähigen Alter nur schlecht oder gar nicht lesen können. Auf diese Zahlen und auch auf die Tatsache, dass zunehmend weniger Eltern ihren Kindern zuhause vorlesen, reagieren nun vermehrt Kultusministerien und Schulen in Deutschland. Mit Fördermaßnahmen wie dem Hamburger Leseband, das bereits in mehreren Bundesländern seine Nachahmer gefunden hat, versucht das Bildungssystem gegenzusteuern.
Erste Auswertungen zeigen, dass sich das Textverständnis der Leseband-Kinder dabei nicht nur im Fach Deutsch verbessert hat, auch in Mathematik erzielen die Schüler*innen bessere Ergebnisse. Die gezielte Förderung sorgt dafür, dass Kinder erfolgreich lernen und langfristig bessere berufliche Chancen haben. Eine gute Bildung trägt dazu bei, dass Heranwachsende gesellschaftlich und politisch teilhaben können – eine wichtige Voraussetzung für eine demokratische und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft.
Vorlesewettbewerb schafft zusätzliche Anreize
Daran knüpft auch in diesem Jahr der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels an, der die Leseförderung an den weiterführenden Schulen unterstützt, indem er vor allem die Neugier auf Bücher und die Lust am Lesen weckt und das gemeinsame Erlebnis in den Vordergrund stellt. Die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels richtet den Wettbewerb gemeinsam mit Schulen, Buchhandlungen, Bibliotheken sowie vielen Ehrenamtlichen und Förderern in diesem Jahr zum 66. Mal aus. Mit jährlich rund 600.000 Schüler*innen aus den 6. Klassen ist der Vorlesewettbewerb eine der größten und traditionsreichsten Leseförderungsaktionen in Deutschland. Zum zweiten Mal sind auch die Kinder von rund 140 Deutschen Auslandsschulen eingeladen, sich in einer Extra-Kategorie zu beteiligen. Mit 57 teilnehmenden Schulen ist in dieser Runde das Interesse stark gewachsen.
An den rund 670 regionalen Entscheiden seit Anfang Februar beteiligten sich bundesweit über 7.000 Schüler*innen. Anfang März geht der Wettbewerb in die Bezirksebene, im Mai finden die Entscheide in den Ländern statt. Das Bundesfinale mit den 16 Landessieger*innen am 25. Juni 2025 wird beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) produziert und live in der ARD Mediathek sowie auf KiKa.de gestreamt.
Schulsieger*innenbuch 2025
Neben der Stärkung der Lesekompetenz von Kindern zielt der Wettbewerb zudem darauf ab, die Begeisterung für Bücher in die Öffentlichkeit zu tragen. In diesem Sinn gibt die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins kuratierte Leseempfehlungen zu zahlreichen Themen – auch abseits bekannter Kinderbuchklassiker –, die unter Börsenverein Vorlesewettbewerb: Buchempfehlungen veröffentlicht werden. Zu den Empfehlungen zählen auch die Bücher, die im Rahmen des Vorlesewettbewerbs auf den verschiedenen Ebenen an die teilnehmenden Kinder verschenkt werden. Den Anfang macht in diesem Jahr „Die wundersamen Talente der Kalendario-Geschwister“ von Louisa Söllner (Ueberreuter Verlag), das alle Sieger*innen der Schulentscheide erhalten.
Über den Vorlesewettbewerb
1959 von Erich Kästner mitbegründet, ist der jährlich stattfindende Vorlesewettbewerb einer der größten Wettbewerbe für Schüler*innen in Deutschland. Der Vorlesewettbewerb wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels veranstaltet und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Auch in diesem Jahr unterstützen darüber hinaus vier Sparda-Banken die Aktion auf regionaler Ebene, der internationale Wettbewerb wird von der DHL Group gefördert. Die jährlich rund 670 regionalen Wettbewerbe werden von Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen oder anderen kulturellen Einrichtungen organisiert und ehrenamtlich durchgeführt.
Quelle und Kontaktadresse:
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V., Braubachstr. 16, 60311 Frankfurt am Main, Telefon: 069 1306-0