Vorgeschnittener Salat: ungekühlt ein Paradies für Keime
(Potsdam) - Im Supermarkt gibt es im Kühlregal eine Vielzahl verzehrfertiger Frischsalate, abgepackt meist in Plastiktüten. Besonders an heißen Sommertagen sind diese Salate als schnelle und leichte Mahlzeit zu Hause oder unterwegs beliebt. Die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) erklärt, weshalb durchgängige Kühlung und ein erneutes Waschen vor dem Verzehr wichtig sind und, wer lieber auf den Genuss verzichten sollte.
Keime von Natur aus enthalten
Von Natur aus ist Salat, der auf dem Feld wächst, mit Mikroorganismen aus dem Boden oder der Luft besiedelt. Mikroorganismen sind umgangssprachlich auch als Keime bekannt. Dabei ist die Keimbelastung von Salat in der Regel unbedenklich.
Verzehrfertige Frischsalate sind bereits von äußeren Blättern und grobem Schmutz befreit. Erst im Anschluss findet die Zerkleinerung der Salate statt. "Dabei tritt an den Schnittkanten Zellsaft aus, welcher einen perfekten Nährboden für Keime bildet. Um das Keimwachstum zu reduzieren, durchläuft der Salat weitere Waschschritte, bevor Hersteller ihn unter Schutzatmosphäre verpacken und kühl bei maximal sieben Grad Celsius lagern. Dennoch kann es vielen Keimen gelingen, sich im feuchten und nährstoffreichen Milieu der Plastikverpackungen weiter zu vermehren", erklärt Carola Clausnitzer, Lebensmittel-Expertin der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB).
Risiko für empfindliche Gruppen
"Auch wenn der Salat noch gut aussieht, kann die Keimbelastung sehr hoch sein", warnt die Expertin. Eine hohe Anzahl an Keimen kann Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen. Ältere Menschen, Personen mit geschwächtem Immunsystem, aber auch Schwangere oder Kleinkinder sind besonders anfällig und sollten daher vorsichtshalber auf den Verzehr des vorgeschnittenem Frischsalats verzichten.
Salat immer waschen
Auf vielen Salatmischungen in der Tüte findet sich der Hinweis "gewaschen und verzehrfertig". Trotzdem empfiehlt Clausnitzer, den Salat vor dem Verzehr nochmals gründlich zu waschen, um die Keimbelastung zu senken. Ist die Tüte aufgebläht, hat der Salat bräunliche Stellen, riecht oder schmeckt er unangenehm, ist er nicht mehr frisch und Verbraucher:innen sollten ihn nicht verzehren.
Kühlung hemmt Keimwachstum
Für alle, die fertige Salate genießen, ist es besonders im Sommer wichtig, die Tüten auf dem Heimweg oder beim Picknick im Park in einer Kühltasche zu kühlen. Denn falsche Lagerung bei hohen Temperaturen oder gar Sonneneinstrahlung kann zu einer sprunghaften Vermehrung der Keime führen und verringert die Haltbarkeit drastisch.
"Zusätzlich können Verbraucher:innen beim Kauf der Salate darauf achten, dass das Erreichen des Haltbarkeitsdatums noch einige Tage entfernt ist", rät Clausnitzer. Bei Salaten mit Verbrauchsdatum sollten sie das Zu-verbrauchen-bis-Datum auf jeden Fall ernst nehmen und Salate nach Ablauf nicht mehr verzehren. Die auf der Verpackung angegebenen Lagertemperaturen (zum Beispiel zwei bis sieben Grad Celsius) sollten durchgehend eingehalten werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucherzentrale Brandenburg e.V.
Annalena Marx, Pressesprecherin
Babelsberger Str. 12, 14473 Potsdam
Telefon: (0331) 29871-0, Fax: (0331) 2987177
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