Vorauszeichnung durch Lieferanten muss effizienter werden / Preisetiketten sichtbar platzieren und Liefermonat aufdrucken
(Köln) - Eine immer größere Zahl von Textileinzelhändlern lässt nutzt die Vorauszeichnung der Ware durch die Lieferanten. Dadurch lassen sich logistische Abläufe schneller und mit niedrigeren Kosten organisieren, so dass die Ware zügiger in den Verkauf gehen kann. Leider gibt es in der Praxis der Vorauszeichnung aber nach wie vor einige Problembereiche:
Platzierung des Etiketts. Die Preisetiketten werden mitunter regelrecht versteckt. Vor allem bei Hosen sind die Etiketten oft innen angebracht. Dies hat zur Folge, dass der Mitarbeiter und der Kunde den Preis umständlich suchen müssen und je nach Form der Warenpräsentation - auch gar nicht findet. So werden leichtfertig Umsätze in Handel und Industrie sowie Rationalisierungsvorteile (Umetikettierung) verschenkt.
Schriftgröße. Auf manchen Etiketten ist die Preisauszeichnung sehr klein. Angesichts des zunehmenden Durchschnittsalters der Kunden einerseits und der im Alter nachlassenden Sehfähigkeit andererseits kann dies ein echtes Kaufhemmnis darstellen. Wer den Preis eines Kleidungsstückes nicht entziffern kann, dürfte in der Regel auf den Kauf verzichten. Eine ausreichend große Preisauszeichnung ist damit im Interesse von Handel und Industrie dringend zu empfehlen.
Liefertermin. Entscheidend für die Effizienz der Vorauszeichnung ist, dass alle für den Handel notwendigen Informationen auf dem Preisetikett aufgeführt sind. Im Zuge immer schnellerer Programmwechsel benötigt der Handel vielfach nicht mehr die bislang übliche Saisonkennung, sondern den Liefermonat. Aus Gründen der Praktikabilität kann auch der vom Hersteller vorgesehene Auslieferungsmonat verwendet werden, der vom tatsächlichen Liefermonat abweichen kann.
Diese Angabe ist für das Verkaufspersonal wichtig, um das Alter der Ware schnell zu erkennen beispielsweise für gezielte und rechtzeitige Preisreduktionen einzelner Artikel zur Vermeidung überhöhter Altwarenbestände. Außerdem erleichtert dies vor allem Teilzeitkräften und Urlaubsrückkehrern in der Modeberatung die Einschätzung der Aktualität der Ware.
Der BTE appelliert deshalb an die vorauszeichnenden Lieferanten:
- Im eigenen Interesse muss jedes vorausgezeichnete Etikett sichtbar plaziert werden und die Schrift gut lesbar sein. Richtlinie sollten die EAN/UCC-Spezifikationen sein, die auch den vom BTE und German Fashion verabschiedeten Konditionenempfehlungen zur Vereinheitlichung von Etiketten in der Deutschen Bekleidungs-wirtschaft zu Grunde gelegt wurden. Sie ist im Internet einsehbar unter www.bte.de (Rubrik Fachthemen).
- Liefermonat und jahr auf dem Preisetikett vermerken. Die Angabe sollte selbstverständlich verschlüsselt erfolgen, um den Konsumenten keine eigenen Rückschlüsse auf die Aktualität der angebotenen Ware zu ermöglichen. Der BTE empfiehlt dazu eine dreistellige Zahl, bei der die letzte Ziffer des Jahres vor die zweistellige Monatsangabe gestellt wird. Beispiele: 412 für den Dezember 2004 oder 503 für März 2005. Diese Form der Codierung wurde auf Anregung des BTE von Handel und Industrie im Rahmen einer Anwendungsempfehlung für die Bekleidungs- und Textilwirtschaft unter Federführung des Rationalisierungsverbandes CCG (Köln) im letzten Jahr verabschiedet.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels e.V. (BTE)
An Lyskirchen 14, 50676 Köln
Telefon: 0221/921509-0, Telefax: 0221/921509-10