Vor Weihnachten und Silvester rechtzeitig tanken / Alkoholverkaufsverbot gefährdet Existenzen
(Stuttgart) - Nicht alle Tankstellen haben am 24. Dezember und Silvester wie gewohnt geöffnet. Vor allem in ländlichen Gebieten können manche Tankstellen schon früher als üblich geschlossen sein. Darauf weist der Verband des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg hin. An den Autobahntankstellen kann jedoch auch an den Weihnachtsfeiertagen und an Silvester rund um die Uhr getankt werden. Bei den Straßentankstellen sind Kraftstoffe und Shop-Artikel im Übrigen zu den üblichen Öffnungszeiten erhältlich. Autofahrern, die zum Skiurlaub nach Österreich oder in die Schweiz fahren, empfiehlt der Präsident des Verbandes, Dr. Harry Brambach, sich rechtzeitig an einer Tankstelle vor der Grenze eine Autobahn-Vignette zu besorgen, da an den Grenzstationen mit starkem Verkehr zu rechnen ist und damit unnötige Wartezeiten in Kauf genommen werden müssten.
Wettbewerb für Tankstellen wird immer härter
Das Jahr 2009 brachte den baden-württembergischen Tankstellen sinkende Umsätze für Benzin und Diesel. "Die modernen Autos verbrauchen viel weniger Treibstoff, und durch die Umweltprämie sind viele größere Fahrzeuge durch Kleinwagen ersetzt worden", erklärt Dr. Brambach. Dies führe, so Brambach, "zu einer geringeren Frequenz des Tankstellenbesuches, was sich zwangsläufig auch auf den Shopumsatz auswirkt." Ergebnis: Der Wettbewerb an Tankstellen wird immer härter, viele müssen schließen.
Alkoholverkaufsverbot
Deutlich kritisiert Dr. Brambach in diesem Zusammenhang das von der Landesregierung beschlossene nächtliche Alkoholverkaufsverbot. "Dies wird wegen des Wegfalls zahlreicher Folgekäufe wie Bistroerzeugnissen, alkoholfreien Getränken, Tabakwaren oder Zeitschriften zahlreiche Tankstellen in ihrer Existenz bedrohen und rund 1.500 Arbeitsplätze kosten." Jugendschutz und verantwortungsvolles Unternehmertum schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich, so Dr. Brambach weiter, deshalb hat sich auch das baden-württembergische Kraftfahrzeug- und Tankstellengewerbe dem "Aktionsplan Jugendschutz" sowie der "Schulungsinitiative Jugendschutz - SchuJu" angeschlossen, die auf präventive Maßnahmen setzen und nicht auf Verbote. Dass dies der bessere Ansatzpunkt ist, davon zeigt sich der Präsident überzeugt: "Insgesamt trinken junge Menschen in den letzten Jahren immer weniger. Zudem zeigen statistisch nur rund zwei Prozent von ihnen ein problematisches Trinkverhalten. Gerade diese kleine Gruppe, die angesichts eines nächtlichen Verkaufsverbotes ein Ausweichverhalten hin zu anderen Beschaffungsquellen zeigen wird, ist nur durch Überzeugung beizukommen." Ein pauschales Verbot bewertet Dr. Brambach deshalb als nutzlos, weil es den angestrebten Zweck gar nicht erreichen könne. Stattdessen gefährde der Gesetzgeber in Zeiten von Finanz- und Wirtschaftskrise "ohne Not" Unternehmerinteressen und Arbeitsplätze.
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