VOR DER EISHOCKEY-WM IN WEISSRUSSLAND FORDERT AMNESTY FAIRPLAY BEI DEN MENSCHENRECHTEN / MEINUNGS-UND VERSAMMLUNGSFREIHEIT DRASTISCH EINGESCHRÄNKT/TODESSTRAFE WIRD IMMER NOCH VOLLSTRECKT
(Berlin) - Vor der Eishockey-WM hat Amnesty International die belarussische (weißrussische) Regierung aufgefordert, die Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu achten. "Im Vorfeld der Eishockey-WM versuchen die belarussischen Behörden durch Verhaftungen kritische Stimmen auszuschalten und Aktivisten einzuschüchtern", sagt Jovanka Worner, Belarusexpertin von Amnesty International. "Die belarussische Regierung tritt die Meinungs- und Versammlungsfreiheit immer wieder mit Füßen. Es ist Zeit für Fairplay bei den Menschenrechten!"
In Belarus sind in den vergangen zwei Wochen sechzehn Aktivisten festgenommen worden. Sie bekamen fünf bis 25 Tagen Verwaltungshaft. Acht von ihnen wurden im Anschluss an eine offiziell genehmigte, friedliche Demonstration zum Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe inhaftiert. Weitere acht wurden in den Tagen vor der Veranstaltung verhaftet. Unter ihnen befindet sich auch der bekannte Aktivist einer oppositionellen Jugendbewegung und ehemalige gewaltlose politische Gefangene, Zmitser Dashkevich, der bis August 2013 eine dreijährige Haftstrafe verbüßt hatte. Amnesty International fordert die sofortige Freilassung aller aktuell noch Inhaftierten.
Anlässlich der Eishockey-WM fordert Amnesty International die belarussische Regierung auf, auch alle langjährigen gewaltlosen politischen Gefangenen freizulassen. Der ehemalige Präsidentschaftskandidat Mikalai Statkevich sowie Eduard Lobau, Aktivist einer Jugendbewegung, sind seit den Präsidentschaftswahlen im Dezember 2010 inhaftiert. Ales Bialiatski, Vorsitzender der Menschenrechtsorganisation Viasna, befindet sich seit August 2011 im Gefängnis.
Vom 9. bis 25. Mai findet in Minsk die Eishockey-WM statt. "Jetzt schaut die Öffentlichkeit auf Belarus. Das sollte genutzt werden, um Menschenrechtsverletzungen anzuprangern", sagt Worner. Belarus ist das letzte Land in Europa, in dem die Todesstrafe vollstreckt wird. Die letzte Hinrichtung erfolgte vor weniger als einem Monat. Drei weiteren Menschen, die im Jahr 2013 zum Tode verurteilt wurden, droht aktuell die Hinrichtung.
Quelle und Kontaktadresse:
Amnesty International Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V., Generalsekretariat
Pressestelle
Zinnowitzer Str. 8, 10115 Berlin
Telefon: (030) 420248-0, Fax: (030) 420248-488
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Dramatische Lage an der griechisch-türkischen Grenze: Flüchtlinge dürfen nicht für politische Machtinteressen instrumentalisiert werden
- Autogipfel: Menschenrechtsstandards beim Kobaltabbau beachten
- Medien in der Türkei weiter Willkür und Repression ausgesetzt / Eren Keskin wegen Einsatz für unabhängige Presse im Visier der türkischen Justiz (@amnesty_de #Pressefreiheit)