Vom Start-up bis zum Konzern: Fachkräftemangel bleibt virulent
(Frankfurt am Main) - Der VDE bestätigt die Ergebnisse der aktuellen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag des Biktom unter Start-ups. "Auch unsere VDE-Mitgliedsunternehmen, darunter eine große Anzahl von Start-ups, klagten bereits im Frühjahr über den Fachkräftemangel, der ihnen große Sorgen macht", lässt sich Ansgar Hinz, CEO der Technologie-Organisation VDE, zitieren.
Jeder Vierte rekrutiert aus dem Ausland
In einer Umfrage des VDE unter seinen Mitgliedsunternehmen im April diesen Jahres, gaben Branchenunternehmen an, hierzulande nicht mehr genügend Fachkräfte, also Ingenieure und IT-Fachleute, zu finden. Dabei waren Konzerne mit mehr als 5.000 Mitarbeitern (36 Prozent), mittelständische Unternehmen mit 501 bis 1.000 Beschäftigten (33 Prozent), und Start-ups mit bis zu 50 Beschäftigten (26 Prozent) gleichermaßen betroffen wie Hochschulen (33 Prozent): "Um ihren Bedarf an qualifizierten Mitarbeitenden zu decken, haben sie alle nur eine Chance: Sie müssen ihr Personal auch aus dem Ausland rekrutieren. Fast jeder Vierte ist nach unserer Umfrage dazu gezwungen", sagt Ansgar Hinz. Die Ergebnisse des VDE Tec Reports 2019 "KI - Die nächste Stufe der Industrialisierung?", einer Umfrage des VDE unter den 1.350 Mitgliedsunternehmen und Hochschulen der Elektro- und Informationstechnik, stellte der VDE auf der Hannover Messe 2019 vor.
Fachkräften bleibt virulent: Unternehmen setzen auf Fortbildung ihrer Belegschaft
In der Studie "E-Ing 2025: Technologien, Arbeitsmarkt, Ingenieurberuf", die der VDE zusammen mit dem Institut für Wirtschaft in Köln erstellt hat, warnte der VDE bereits letzten November davor, dass Deutschland auf die größte Ingenieurslücke in der Elektro- und Informationstechnik aller Zeiten zusteuert. "In den kommenden zehn Jahren werden in Deutschland deutlich über 100.000 junge E-Ingenieure mehr benötigt, als hierzulande ausgebildet werden", erklärt Ansgar Hinz. "Der Groschen ist sprichwörtlich gefallen. 83 Prozent der Unternehmen und Hochschulen haben eingesehen, dass wir durch die Digitalisierung über Jahrzehnte gravierende Arbeitsmarktprobleme bekommen werden, wenn wir es nicht schaffen, die heute Berufstätigen fortzubilden", fügt Hinz hinzu. Sie fordern, dass die digitale Bildung auf allen Stufen der Schul- und Hochschulbildung, aber auch der beruflichen Weiterbildung in Form und Inhalt massiv verbessert werden muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
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