Voigt: Konsequente Entlastung des Mittelstandes dringend geboten / Ostdeutsche Sparkassen stehen zu ihrem Engagement für den Mittelstand
(Berlin/Eisleben) - Der Geschäftsführende Präsident des Ostdeutschen Sparkassen-und Giroverbandes (OSGV), Rainer Voigt, hat eine gezielte Förderung des Mittelstandes angemahnt. Angekündigte Mittelstandsprogramme müssten konsequent umgesetzt werden, forderte Voigt am 8. Januar anlässlich des Neujahrsempfangs des Landrates im Landkreis Mansfelder Land, Hans-Peter Sommer. Die verschiedenen Abgabenerhöhungen der zurückliegenden Monate, die vor allem die arbeitsplatzintensiven kleinen und mittleren Unternehmen treffen, hätten die Stimmungslage im Mittelstand weiter getrübt.
Die ostdeutschen Sparkassen hielten an ihrem Engagement für den Mittelstand fest. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Entwicklung in den neuen Ländern und einem zwei- bis dreifach so hohen Kreditrisiko komme für sie ein Rückzug aus der Mittelstandsfinanzierung, wie es die Großbanken massiv betreiben, nicht in Frage, stellte Voigt klar.
Während die Großbanken ihr Kreditvolumen im Unternehmenskreditgeschäft in den ersten neun Monaten 2002 bundesweit um 11,1 Mrd. Euro zurückgeführt haben, weiteten Sparkassen und Landesbanken ihr Engagement noch einmal um 4 Mrd. Euro aus, erläuterte der Geschäftsführende OSGV-Präsident. Der Marktanteil der Sparkassen und Landesbanken beim Unternehmenskredit stieg damit auf 42 Prozent.
Voigt sagte weiter, bei Betrieben mit einem Umsatz bis zu 500 000 Euro pro Jahr hat die Sparkassen-Finanzgruppe einen Marktanteil von mehr als 70 Prozent. Mehr als 66 Prozent der Handwerkskredite werden von Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe ausgereicht. Mittlerweile finanzieren die Sparkassen mehr als jede zweite Existenzgründung.
Auch bei der Weiterleitung von Fördermitteln ist die Sparkassen-Finanzgruppe die Nummer eins in Deutschland, so die Bilanz Voigts. Bundesweit wurden mehr als 60 Prozent aller Mittel der Deutschen Ausgleichsbank für Neugründungen über Sparkassen weitergeleitet. Gestiegen ist auch das Zusagevolumen der KfW-Förderkredite für den Mittelstand.
Die Sparkassen im Verbandsgebiet des OSGV, d. h. in den Ländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt, haben ihr Kreditengagement in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres erneut um 0,7 Prozent auf 36,4 Mrd. Euro steigern können. Dieses Wachstum ist allerdings nur auf das Wachstum bei den Krediten an Privatpersonen und hier besonders bei den Wohnungsbaukrediten zurückzuführen. Der Kreditbestand bei den Privatpersonen erreichte bei den Sparkassen nach Angaben Voigts im Verbandsgebiet 15,8 Mrd. Euro.
Insgesamt hatten die OSGV-Sparkassen Ende November knapp 17 Mrd. Euro an Wirtschaftskrediten im Bestand. Gegenüber Ende Dezember 2001 bedeutet dies allerdings ein leichter Rückgang. Als Ursache hierfür sieht Voigt, dass in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Unternehmer bei der Beantragung von Krediten zurückhaltender sind und ihre Investitionen eher verschieben.
Ohne Sparkassen und Landesbanken wäre die Finanzierung des Mittelstandes und von Existenzgründungen in Deutschland und insbesondere in Ostdeutschland gefährdet, sagte Voigt abschließend. Und dies hat nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine gesellschaftspolitische Bedeutung. Denn bei den rund drei Millionen kleinen und mittleren Unternehmen geht es um mehr als 50 Prozent der Bruttowertschöpfung, um knapp 70 Prozent aller Arbeits- und knapp 80 Prozent aller Ausbildungsplätze in Deutschland.
Quelle und Kontaktadresse:
Ostdeutscher Sparkassen- und Giroverband Sparkassen- und Giroverband für die Sparkassen in den Ländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Freistaat Sachsen und Sachsen-Anhalt
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