VÖB-Zinsprognose: Notenbanken und Konjunkturpakete lindern Rezession
(Berlin) - Die Volkswirte der an der 26. VÖB-Zinsprognose-Pressekonferenz in Frankfurt am Main beteiligten Banken rechnen mit einer weiteren deutlichen Eintrübung der Konjunktur in den nächsten Monaten. Die bisherigen abgestimmten Reaktionen signalisierten, dass alle geeigneten Schritte unternommen werden, um das Vertrauen in das Finanzsystem zu stärken und die Wirtschaft zu stützen. Aufgrund der stark gesunkenen Energie- und Rohstoffpreise sehen die Experten der VÖB-Mitgliedsbanken weiteren Spielraum für deutliche Leitzinssenkungen bis in das zweite Quartal 2009 hinein.
In der gegenwärtig in Deutschland geführten Diskussion über zusätzliche konjunkturelle Stützungsmaßnahmen muss aus Sicht der Volkswirte darauf geachtet werden, dass die Maßnahmen schnell wirken und zugleich nachhaltig für Wachstum und Beschäftigung sorgen. Die derzeit wieder intensiver geforderten Steuersenkungen könnten den privaten Konsum nur stützen, wenn sie für die Verbraucher unverzüglich spürbar würden. Zudem könnten vorgezogene Investitionen in die Infrastruktur und den Bildungsbereich zur Arbeitsplatzsicherung beitragen.
An der halbjährlichen VÖB-Zinsprognose beteiligen sich die DekaBank, die DZ-Bank, die Landesbank Hessen-Thüringen, HSH Nordbank, die NordLB, die WestLB und der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB. Die Prognose befasst sich mit der Entwicklung der 10-jährigen Bundesanleihen (Stand 20. November 2008: 3,40 Prozent) über zwei Monate und über sechs Monate sowie mit dem stichtagsbezogenen Wechselkurs des Euro zum US-Dollar (Stand 20. November 2008: 1,26).
Folgende Prognosen wurden in der heutigen Pressekonferenz gestellt:
- Dr. Ulrich Kater, DekaBank: (3,30 / 3,30 / 1,25)
- Dr. Thomas Meißner, DZ Bank: (3,30 / 3,50 / 1,25)
- Claudia Windt, Helaba: (3,00 / 3,30 / 1,25)
- Dirk Gojny, HSH Nordbank: (3,90 / 4,00 / 1,34)
- Torsten Windels, NORD/LB: (3,70 / 3,70 / 1,32)
- Dr. Torge Middendorf, WestLB AG : (3,30 / 3,20 / 1,20)
- Dr. Tilo Wendler, VÖB: (3,20 / 3,50 / 1,25)
[Die Werte beziehen sich auf: 10-jährige Bundesanleihen auf zwei Monate / auf sechs Monate (jeweils in Prozent) / Entwicklung des Euro-Dollar-Kurses auf Sicht von sechs Monaten]
Den Euro-Dollar-Kurs sehen die Volkswirte in sechs Monaten zwischen 1,20 bis 1,34 (Euro je US-Dollar).
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB)
Martina Gottwald, Referentin, Presse und Kommunikation
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