Pressemitteilung | Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB)

VÖB: Zinserhöhung auf Sicht von zwei und von sechs Monaten

(Berlin) – In seinem am 10. Juli 2002 in Berlin vorgestellten Zinsprognose-Spektrum prognostiziert der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, auf der Grundlage des VÖB-Fundamentalmodells auf Sicht von zwei Monaten eine leichte und in sechs Monaten eine kräftigere Erhöhung der Zinsen. Zu den gleichen Prognosen gelangt die Bankgesellschaft Berlin auf der Basis Neuronaler Netze, während die Feri Research GmbH unter Anwendung des Feri- Zins-Simulators auf Sicht von zwei Monaten einen weiteren Rückgang prognostiziert. Ausgangspunkt für die Analysen, die der VÖB in seinem zweimonatlich erscheinenden Zinsprognose-Spektrum veröffentlicht, ist der Monatsdurchschnittswert der 10-jährigen Bundesanleihen als maßgeblicher Eurobenchmark-Rendite, der im Juni 2002 bei 5,02 Prozent lag.

Der VÖB prognostiziert innerhalb der kommenden zwei Monate eine Zinserhöhung um gut zehn Basispunkte und innerhalb von sechs Monaten ein Niveau von rund 5,4 Prozent. Trotz der aktuellen Verschnaufpause werde die konjunkturelle Dynamik im Laufe des Jahres, insbesondere ausgehend von den USA, an Fahrt gewinnen. Die aktuellen Signale der Frühindikatoren deuteten zwar auf eine spätere Beschleunigung des Wachstums hin als zuletzt erwartet, jedoch könne die Wahrscheinlichkeit eines sog. „double dip“ als gering veranschlagt werden. Mit der erwarteten stärkeren Belebung würden gegen Ende des Jahres die Notenbanken in USA und Euroland die Wende bei den Leitzinsen vollziehen und die Zinsen am langen Ende des Rentenmarktes ebenfalls anziehen.

In Übereinstimmung mit der OECD, dem IWF und den wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstituten halte der VÖB an seiner Prognose fest, dass das Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts in diesem Jahr unter 1 Prozent liegen werde. Risiken für die wirtschaftliche Dynamik gingen in Deutschland von zu hohen Tarifabschlüssen sowie aufgrund der Exportabhängigkeit Eurolands von einer anhaltenden Aufwertung des Euro-Außenwertes aus. Hieraus könnten zinssenkende Wirkungen resultieren. Gegenteilige Effekte würden im Fall eines Anstiegs der Ölpreise, die im Basisszenario konstant gesetzt seien, wegen des dann erhöhten Inflationsdrucks eintreten.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB) Lennéstr. 17 10785 Berlin Telefon: 030/81920 Telefax: 030/8192222

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