Pressemitteilung | Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB)

VÖB-Präsident Sauer fordert Vereinfachung von Basel II

(Berlin) - Der Präsident des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, Hans Dietmar Sauer, spricht sich aus Anlass der Vorstellung des umfangreichen Erhebungsbogens des Baseler Ausschusses für die 3. Quantitative Auswirkungsstudie (Quantitative Impact Study - QIS 3)am 25. Juli nachdrücklich dafür aus, Basel II zu entschlacken und auf die wesentlichen Regelungsinhalte zu komprimieren. „Wenn der Umfang der Erhebungsbögen und beigefügten Erläuterungen als Indiz für die Endfassung des Baseler Akkords verstanden werden kann, ist schon jetzt klar, dass ein viel zu komplexes, für die Banken kaum praktikables Werk mit unverhältnismäßigem Umsetzungsaufwand geschaffen wird“, sagte Sauer.

Kritisch sieht der VÖB-Präsident zudem, dass aufgrund fehlender Regelungen die Eigenkapitalbelastung für Asset Securitisation (Verbriefung von Forderungen) nicht abschätzbar ist. Dies sei aber praktisch bedeutsam, da bereits zahlreiche Banken in dieses Geschäftsfeld eingestiegen seien. Für dieses in der Entwicklung begriffene Geschäftsfeld wären überhöhte Eigenkapitalanforderungen überaus schädlich.


„Partial use“ unbedingt erforderlich

Wegen der sich abzeichnenden Komplexität des Baseler Akkords fordert VÖB-Präsident Sauer die Zulassung des „partial use“ der neuen Verfahren. Hierunter ist die Möglichkeit der Banken zu verstehen, das interne Ratingverfahren für einzelne Geschäftsfelder ohne Zwang zur Ausweitung auf alle übrigen Segmente anzuwenden. Dies habe der Baseler Ausschuss bislang abgelehnt und damit verkannt, dass interne Ratingansätze wegen der Vielfältigkeit des Kreditgeschäfts und der unterschiedlichen Ausrichtung der Banken nicht in allen Geschäftsfeldern erforderlich und sinnvoll sind. Sollte Basel den „partial use“ nicht gestatten, befürchtet Sauer, dass die Anwendung interner Ratingansätze in zahlreichen Banken nicht bereits 2006 möglich sein werde. „Mit den derzeitigen Baseler Vorgaben bekommen wir das interne Rating konzernweit bis 2006 nicht hin“, so Sauer.

Auf der Grundlage des am 25. Juli in Frankfurt am Main von Deutscher Bundesbank und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht vorgestellten Erhebungsbogens führt der Baseler Ausschuss die QIS 3 vom 1. Oktober bis 20. Dezember 2002 durch. Nach Auswertung der Ergebnisse der 3. QIS Anfang 2003 soll ein neues Konsultationspapier des Baseler Ausschusses im Mai 2003 vorgelegt werden. Die Endfassung des Baseler Akkords wird für das 4. Quartal 2003 erwartet. An der QIS 3 beteiligen sich nach Angaben der Deutschen Bundesbank u. a. die VÖB-Mitglieder Bayerische Landesbank, DekaBank, DZ Bank, Landesbank Baden-Württemberg, Landesbank Rheinland-Pfalz, Landesbank Schleswig-Holstein und Westdeutsche Landesbank.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB) Lennéstr. 17 10785 Berlin Telefon: 030/81920 Telefax: 030/8192222

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