Pressemitteilung | Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB)

VÖB erwartet weiter steigende Kapitalmarktzinsen

(Berlin) – Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, und die Bankgesellschaft Berlin erwarten auf Sicht von zwei und von sechs Monaten einen weiteren leichten Anstieg der Rendite 10-jähriger Bundesanleihen. Dagegen sagt die Feri Research GmbH in zwei und in sechs Monaten sinkende Zinsen voraus. Ausgangspunkt für diese Analyse, die der VÖB in seinem zweimonatlich erscheinenden Zinsprognose-Spektrum veröffentlicht, ist der Monatsdurchschnittswert der 10-jährigen Bundesanleihen als maßgebliche Eurobenchmark-Rendite, der im August 2003 bei 4,13 Prozent lag, was einen Anstieg gegenüber dem Juni-Wert von 51 Basispunkten ausmacht.

Der VÖB begründet den erwarteten leichten Anstieg der Kapitalmarktzinsen mit den in den USA und in Euroland weiter zunehmenden Defiziten der öffentlichen Haushalte und dem hieraus resultierenden größeren Angebot an Staatspapieren. Der Verband geht für das zweite Halbjahr 2003 von einer leichten Belebung in den USA aus, die sich bereits in den aktuellen Konjunkturindikatoren niederschlage. Die US-Notenbank werde die Leitzinsen auf längere Sicht auf dem historisch niedrigen Niveau von 1 Prozent belassen, da sie einen möglichen erneuten Konjunktureinbruch und deflationäre Tendenzen mehr fürchte als eine stärkere Inflation. Dies erwecke den Eindruck, als unterstütze die US-Notenbank gezielt eine Reflationierung, um die Schuldenlast der öffentlichen und privaten Haushalte sowie der Unternehmen zu verringern.

Die Eurozone könne von der weltwirtschaftlichen Entwicklung über den Exportmotor profitieren, da der Euro gegenüber dem US-Dollar wieder an Wert verloren habe. Nach dem leichten Rückgang des BIP im zweiten Quartal gegenüber dem ersten Quartal 2003 seien daher die Erwartungen für das zweite Halbjahr 2003 etwas optimistischer. Noch steckten Deutschland, Italien und die Niederlande in einer Rezession. Um einen anhaltenden Aufschwung zu ermöglichen, müsse die Binnendynamik gestärkt werden. Hierzu seien nun einschneidende Strukturreformen, z. B. in den sozialen Sicherungssystemen, und die Sanierung der öffentlichen Haushalte dringend notwendig. Die gegenwärtig überlegten Reformschritte gingen grundsätzlich in die richtige Richtung und dürften daher nicht wieder in Konsensrunden zerredet werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB) Lennéstr. 17, 10785 Berlin Telefon: 030/81920, Telefax: 030/8192222

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