VNW-Direktor Andreas Breitner zur Studie von Schülerinnen und Schülern des Ohmoor-Gymnasiums
(Hamburg) - Einer Wohnungsmarktstudie von Schülerinnen und Schülern des Hamburger Gymnasiums Ohmoor zufolge, sind in diesem Jahr die auf dem Internetportal Immowelt angebotenen Neuvertragsmieten auf 14,75 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr stiegen die Neuvertragsmieten damit um 50 Cent pro Quadratmeter beziehungsweise 3,6 Prozent.
Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):
"Auch wenn der Anstieg der Neuvertragsmieten auf dem Portal deutlich unter der Inflationsrate liegt, gibt es keinen Grund für Entwarnung. Der Hamburger Mietwohnungsmarkt ist angespannt, und ich fürchte, dass sich an dieser Situation in den kommenden Jahren nichts grundlegend ändern wird.
Wir haben es derzeit mit einer ungewöhnlichen Situation zu tun. Angesichts steigender Bau- und Zinskosten sind immer weniger Menschen in der Lage, privates Wohneigentum zu bilden. In der Folge drängen mehr Wohnungssuchende - zusätzlich zu der anhaltend hohen Zahl an Flüchtlingen - auf den Wohnungsmarkt der Hansestadt, so dass im Endeffekt die Mieten weiter steigen dürften.
Die im VNW organisierten am Gemeinwohl orientierten Wohnungsunternehmen bieten mit rund 300.000 Mietwohnungen fast die Hälfte aller Mietwohnungen zu bezahlbaren Mieten an. Die durchschnittliche Netto-Kaltmiete liegt bei den Hamburger VNW-Unternehmen im Monat bei 7,22 Euro. Selbst Neuvertragsmieten liegen deutlich unter den Preisen, die im Internet aufgerufen werden.
Die Zahlen aus Ohmoor sind daher nicht repräsentativ und spiegeln nicht die gesamte Wirklichkeit des Hamburger Wohnungsmarktes wider. Warum? Weil die Basis die Auswertung von Immobilienangeboten einer Plattform ist. Genossenschaften stellen dort beispielsweise wenige bis gar keine freien Wohnungen ein. Sie nutzen für die Neuvermietung direktere Wege. Ihre niedrigen Neuvermietungsmieten fließen also gar nicht ein.
Nicht desto trotz sind die Daten der Schülerinnen und Schüler ein Fingerzeig für die Politik, in ihren Anstrengungen für das bezahlbare Wohnen nicht nachzulassen. Ohne eine umfassende staatliche Förderung wird auf das Wohnen in Hamburg für immer weniger Menschen möglich sein. Das ist aber nicht im Interesse der Stadt, deren vorzüglicher internationaler Ruf auch auf der Vielfalt ihrer Bevölkerung beruht."
Quelle und Kontaktadresse:
(vnw) Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
Oliver Schirg, Pressesprecher
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