VNL/VDR zur Neuausrichtung des Lehramtsstudiums: / Praxisbezug während des Studiums sinnvoll / Gegen weitere Belastungen der Kollegien vor Ort / Drohender Lehrermangel: Lehrerberuf nach Studium attraktiver gestalten!
(Hannover) - Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte - VNL/VDR bewertet die Neuausrichtung des Lehramtsstudiums für Grund-, Haupt- und Realschullehrkräfte ("GHR 300") positiv. Es handelt sich dabei jedoch zum einen lediglich um die Umsetzung der Kultusministerkonferenzbeschlüsse, die bis auf das Jahr 2003 zurückgehen. Zum anderen entspricht die Trennung des Studiums in eines für Grundschule und eines für Haupt- und Realschule der Realität. "Der neue Praxisanteil während des Studiums wird vom VNL/VDR als sehr sinnvoll angesehen. Dieser Praxisteil, der an den Schulen durchgeführt wird, darf aber nicht zu einer weiteren Belastung für die dort lehrenden Lehrkräfte führen. Die in Aussicht gestellten Entlastungen der Lehrkräfte, die eine Studentin oder einen Studenten während der Unterrichtszeit betreuen, erscheinen uns als nicht ausreichend. Hier muss nachgebessert werden", so Manfred Busch, VNL/VDR-Landesvorsitzender.
Die Realität wird zeigen, wie sehr die Praxisphase den Unterrichtsbetrieb an den Ausbildungsschulen belasten wird. Andererseits erwartet der VNL/VDR von der Zusammenarbeit mit der Hochschule auch positive Effekte für die Schulentwicklung vor Ort.
Schon jetzt macht sich an Niedersachsens Schulen der Lehrermangel in vielen Fächern schmerzlich bemerkbar. Daher muss der Lehrerberuf nach dem Studium unbedingt attraktiver gestaltet werden. "Es ist schon jetzt schwierig, für Mangelfächer wie den Naturwissenschaften, aber auch den Fremdsprachen geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Andere Bundesländer locken mit besseren finanziellen Bedingungen, als sie in Niedersachsen gegeben sind. Hier muss sich das Land dringend bewegen, ansonsten sehen wir die Unterrichtsqualität an unseren Schulen gefährdet", so Busch abschließend.
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