VKU begrüßt Positionierung des Europäischen Umweltrates zur Abfallrahmenrichtlinie
(Berlin/Luxemburg) - Ziele gegen die Verschwendung von Lebensmitteln und vor allem wichtige Schritte für die Einführung einer erweiterten Herstellerverantwortung für Textilien - dazu hat sich heute der Europäische Umweltrat positioniert. Letzteres ist ein wichtiger Schritt, um dem Fast-Fashion-Trend mit seinem hohen Ressourcenverbrauch zu begegnen.
VKU-Sprecher:
"Es ist gut und richtig, dass in Zukunft endlich auch die Hersteller in die Verantwortung für Alttextilien genommen werden. Das macht Hoffnung auf einen Fast-Fashion-Stopp. Zudem ist es erfreulich, dass sich der EU-Umweltrat zur Ausgestaltung der Herstellerverantwortung positioniert hat, damit die Verhandlungen auf EU-Ebene so schnell wie möglich aufgenommen werden können.
Denn durch die Neu-Konstituierung des Parlaments und der Kommission nach der Europawahl verzögern sich die Verhandlungen in diesem Gesetzgebungsprozess bereits um Monate. Und mit der 2025 kommenden Getrenntsammlungspflicht brauchen die kommunalen Abfallwirtschaftsunternehmen baldmöglichst Planungssicherheit.
Wichtig bleibt für die Kompromissverhandlungen, dass die gesamte kommunale und gemeinnützige Sammelstruktur durch die Hersteller finanziell unterstützt wird. Kommunale und gemeinnützige Sammelunternehmen müssen dabei die Hoheit über ihre Sammelstruktur behalten und auch eigenständig über die weitere Verwendung der gesammelten Textilien entscheiden können.
Mit den richtigen Ansätzen der EU zur Abfallvermeidung durch Ökodesign und dem Recht auf Reparatur fordern wir darüber hinaus einen herstellerfinanzierten Reparaturfonds, der auch Reparaturen von Textilien und Schuhen einschließt."
Hintergrund:
Ab 2025 gilt EU-weit eine Getrenntsammlungspflicht für Alttextilien, wodurch erhebliche Mengen an Alttextilien zusätzlich gesammelt werden, für die ein Absatzmarkt gefunden werden muss. Damit steht auch die kommunale und gemeinnützige Sammelstruktur für Alttextilien vor Herausforderungen. In Deutschland besteht aktuell ein flächendeckendes, akzeptiertes und eingeübtes Altkleidererfassungssystem. Das System der Erfassung und Behandlung von Alttextilien finanziert sich derzeit über die Erlöse aus der Wiederverwendung der tragbaren Textilien in den Sammlungen.
Allerdings wird die Qualität der produzierten Textilien immer minderwertiger, wodurch der Anteil der wiederverwendbaren Textilien immer weiter abnimmt. So ist die Altkleiderbranche in den letzten zwei Jahren in eine strukturelle Krise geraten: Immer weiter zunehmenden Mengen stehen steigende Erfassungskosten mit sinkender Produktqualität gegenüber. Hier will die Kommission mit dem Instrument der erweiterten Herstellerverantwortung gegensteuern.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) - Hauptgeschäftsstelle, Anna Theresa Kramer, Pressesprecherin,
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