VKA: "Zeit für Kompromisse und nicht der weiteren Eskalation" / Nach Einladung der Arbeitgeber werden Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst fortgesetzt / Heftige Kritik an Fortführung der Streiks während der Verhandlungen / Böhle: "Gewerkschaften sollten Dauerbelastung von Kindern und Eltern beenden"
(Berlin) - Nach knapp sechswöchiger Pause werden heute Abend in Berlin die Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst der Kommunen fortgesetzt. Heftige Kritik üben die Arbeitgeber an der Ankündigung der Gewerkschaften, die Streiks auch in dieser Woche fortzuführen. "Es ist vollkommen unverständlich, dass die Gewerkschaften parallel zu laufenden Tarifverhandlungen weiterhin zum Streik aufrufen. Es ist jetzt die Zeit der Kompromisse und nicht der weiteren Eskalation", so VKA-Präsident Dr. Thomas Böhle. "Die Geduld und das Verständnis der Eltern für diesen Tarifkonflikt sind vollkommen zu Recht restlos aufgebraucht. Die Gewerkschaften sollten die Dauerbelastung von Kindern und Eltern endlich beenden und sich auf die Verhandlungen konzentrieren."
Am 21. April 2015 hatten die Gewerkschaften die Tarifverhandlungen für die 220.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Kommunen abgebrochen und waren seitdem nicht zur Rückkehr an den Verhandlungstisch bereit. Nach mehreren Wochen Streik haben sie am Donnerstag (28. Mai) die Einladung der Arbeitgeber zur Fortsetzung der Verhandlungen angenommen.
Die Arbeitgeber hatten bereits in den Verhandlungen Vorschläge mit konkreten Verbesserungen für den Sozial- und Erziehungsdienst vorgelegt.
Das Angebot der VKA sieht Verbesserungen bei der Eingruppierung und Bezahlung dort vor, wo sich in den letzten Jahren Änderungen bei den Anforderungen ergeben haben. Pauschale Erhöhungen lehnen die Arbeitgeber ab. Die letzten pauschalen Erhöhungen brachten den Beschäftigten Zugewinne von 6,3 Prozent (Tarifabschluss 2012) und 5,4 Prozent (Tarifabschluss 2014). Zuletzt ist die Gehaltstabelle am 1. März 2015 um 2,4 Prozent gestiegen. Die Gehälter der Erzieher/innen liegen seitdem zwischen 2.590 Euro und 3.750 Euro - je nach Berufserfahrung und Tätigkeit. Kita-Leitungen erhalten bis zu 4.750 Euro.
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