Pressemitteilung | Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA)

VKA lehnt undifferenzierte Aufwertungen im Sozial- und Erziehungsdienst ab

(Berlin) - Am 25. Februar 2022 werden die Tarifverhandlungen der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) mit den Gewerkschaften ver.di und dbb beamtenbund und tarifunion für die rund 330.000 Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst fortgesetzt, die im Frühjahr 2020 Corona-bedingt unterbrochen werden mussten. Bereits vorab macht die VKA deutlich, dass es keine undifferenzierten Aufwertungen geben kann.

Karin Welge, Präsidentin der VKA und Verhandlungsführerin in der Tarifrunde Sozial- und Erziehungsdienst: "Uns sind gute Arbeitsbedingungen sowie eine angemessene Bezahlung der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst ein sehr wichtiges Anliegen. Denn die dort erbrachten herausragenden Leistungen sind ein Aushängeschild für den kommunalen öffentlichen Dienst. Diese Wertschätzung zeigen wir bereits deutlich in den bestehenden Tarifverträgen."

In den Tarifverhandlungen geht es nicht unmittelbar um die Entgelte der Beschäftigten. Diese wurden zuletzt im Oktober 2020 vereinbart und steigen am 1. April 2022 erneut um 1,8 Prozent. Die Gewerkschaften haben einen umfangreichen Forderungskatalog veröffentlicht, in dem sie eine Aufwertung zahlreicher Beschäftigtengruppen im Sozial- und Erziehungsdienst fordern. Die geforderten höheren Eingruppierungen dieser Beschäftigten würden dann in der Folge zu höheren Entgelten, und damit zu großen Personalkostensteigerungen führen. Die VKA hat bereits in der letzten Tarifrunde 2015 zum wiederholten Mal eine erhebliche Aufwertung der Berufsgruppen in diesem Bereich vorgenommen. Demnach zählen die Entgelte der kommunalen Beschäftigten zu den Spitzenentgelten in diesem Bereich. "Die Entgelte der kommunalen Beschäftigten liegen vielfach über den Entgelten bei anderen Trägern im Sozial- und Erziehungsdienst", macht Karin Welge deutlich. Niklas Benrath, Hauptgeschäftsführer der VKA, ergänzt: "Das Gehalt von Erzieherinnen und Erziehern ist im Übrigen bereits in den letzten Jahren überdurchschnittlich gestiegen, wenn man es mit anderen Berufsgruppen des kommunalen öffentlichen Dienstes vergleicht - allein seit 2009 um bis zu 61 Prozent. Allein die bisher identifizierbaren konkreten Forderungen würden bei den kommunalen Trägern im Sozial- und Erziehungsdienst Kosten von mindestens einer halben Milliarde Euro verursachen. Etliche Forderungen können wir bislang überhaupt nicht beziffern, weil sie von den Gewerkschaften noch konkretisiert werden müssen."

Die VKA hat auch die Ausbildungsbedingungen im Sozial- und Erziehungsdienst in den vergangenen Jahren stetig verbessert: Schülerinnen und Schüler in praxisintegrierten Ausbildungsgängen zur Erzieherin/zum Erzieher erhalten beispielsweise seit 1. März 2018 ein tarifvertragliches Ausbildungsentgelt. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, hat die VKA zudem gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden und der Gewerkschaft ver.di ein Eckpunktepapier zur Neugestaltung der Erzieherinnen- und Erzieherausbildung verabschiedet. Dieses hat Niederschlag im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung gefunden. In der anstehenden Tarifrunde wird sich die VKA dafür einsetzen, die Attraktivität dieses wichtigen Berufsfeldes weiterhin zu erhalten.

Niklas Benrath weiter: "Wir müssen auch das Gehaltsgefüge des gesamten kommunalen öffentlichen Dienstes im Blick behalten. Verbesserungen kann es somit nicht mit der Gießkanne geben, sondern dort, wo sie angezeigt sind."

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) Ulrike Heine, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Leipziger Str. 51, 10117 Berlin Telefon: (030) 2096994-0, Fax: (030) 2096994-99

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