Virtuelle Mikroskopie konventionelle Telepathologie Workflow / Standardisierung dringend erforderlich open expert group gebildet
(Gelsenkirchen) - Der Berufsverband Deutscher Pathologen hatte gemeinschaftlich mit der Deutschen Gesellschaft für Pathologie zu einem Gespräch virtueller Mikroskopie am 15.12.2006 nach Berlin eingeladen. Es wurden nicht nur die Hersteller von Scannern für die virtuelle Mikroskopie, sondern darüber hinaus auch andere Systemanbieter und die Softwarefirmen gebeten, miteinander Mittel und Wege zu finden, insbesondere über eine freiwillige Standardisierung der Telepathologie und der virtuellen Mikroskopie zu schnellerem und breiterem Einsatz zu verhelfen.
Obwohl die EDV aus keinem Institut für Pathologie mehr wegzudenken ist, ist die Telepathologie eine Disziplin, der sich zurzeit noch wenige Pathologen widmen. 22 Prozent aller Institute betreiben i. d. R. konventionelle Telepathologie. Führend sind darin die Universitäten mit 44. Krankenhausinstitute wenden zu 21 Prozent und private Institute zu 12 Prozent telepathologische Methoden an (Statistische Umfrage 2004 des Berufsverbandes).
In der Zukunft wird sich die virtuelle Mikroskopie zu einem wichtigen Instrumentarium der Pathologen, gerade auch vor dem Hintergrund der interdisziplinären Arbeit und der sich rasch verändernden Kooperationsformen innerhalb des Fachgebietes, entwickeln. Es hat sich aber gezeigt, dass fehlende Standardisierung und schlechte Kompatibilität wesentliche Hemmnisse für Pathologen sind, in diesem Bereich tätig zu sein.
Für den Berufsverband erklärte der Vorsitzende, Professor Dr. med. Werner Schlake, dass es sein Anliegen sei, der Mitgliedschaft intelligente Spitzentechnik zur Verfügung zu stellen. Die virtuelle Mikroskopie werde die telepathologische Methode der Zukunft sein. Sie und die konventionelle Telepathologie müsste u. a. dazu genutzt werden, Spezialwissen einzelner Experten über die Konsultationspathologie in der Breite den Instituten zur Verfügung zu stellen. Auch die interdisziplinären Konferenzen, sei es beim Mammographie-Screening oder aber in den Brust- oder sonstigen Zentren, seien nach wie vor nicht dauerhaft vorstellbar ohne das Mittel der Videokonferenzen. Auch hierfür sie die Bereitstellung von digitalen Bildern erforderlich.
Die anwesenden Vertreter der Industrie begrüßten diese Initiative. Sie erklärten sich bereit, in dieser Open Expert Group mitzuarbeiten, schnelle Lösungen für die Schnittstellenproblematik zu finden. Je besser diese Standardisierung erfolgt, umso größer sind letztlich auch die Chancen, virtuelle Mikroskopiesysteme zum Einsatz in der schnellen Diagnostik für Tumorpatienten zu etablieren.
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