VIR appelliert an EU-Kommission: Drittes Vergleichsangebot von Google im aktuellen Wettbewerbs-Verfahren muss zum Schutz der Verbraucher im Rahmen eines Markttests geprüft werden
(München) - Der Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR), die Interessenvertretung der touristischen Online-Industrie in Deutschland, fordert die EU-Kommission zu einem Markttest für das stark umstrittene dritte Vergleichsangebot von Google im aktuellen EU-Wettbewerbsverfahren auf. "Die Neutralität der Suchergebnisse ist mit dem aktuell vorliegenden Vorschlag von Google weiterhin nicht gewährleistet", kritisiert VIR-Vorstand Michael Buller. Einen Vergleich ohne formellen Markttest, der bei den zwei vorhergehenden Vorschlägen von Google jeweils zu einer Ablehnung durch die EU-Kommission geführt hat, hält der Verbandschef für "vollkommen inakzeptabel".
Michael Buller: "Für die Zukunft der digitalen Wirtschaft und nicht zuletzt für die rund 400 Millionen Internetnutzer in Europa gilt es faire Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer zu schaffen. Der Verbraucher hat ein Recht auf das bestmögliche Suchergebnis, und entsprechend müssen Experten und Branchenkenner die Chance erhalten, den aktuellen Vorschlag zu testen und zu bewerten."
Wird dem aktuellen Vergleichsangebot von Google ohne vorhergehenden Markttest zugestimmt, werden sich die Auswirkungen laut VIR nicht nur in der Online-Touristik bemerkbar machen. "Dies ist sämtlichen digitalen Innovationen in Europa nicht gerade dienlich", bekräftigt der VIR-Vorstand.
Vor der Abstimmung der EU-Kommission, die im Juni 2014 erwartet wird, müssten die vorgeschlagenen Maßnahmen des Vergleichs daher einem formellen Markttest unterzogen werden. "Hier darf nicht vorschnell einem vorliegenden Angebot zugestimmt werden", warnt Michael Buller. "Es gilt vielmehr ein wirklich akzeptables Vergleichsangebot zu schaffen, das die wettbewerbsrechtlichen Vorbehalte berücksichtigt und mit den tatsächlichen Gegebenheiten am Online-Markt abgeglichen wird." Das Verfahren gegen Google sei eingeleitet worden, da die eigenen Ergebnisse bevorzugt werden. "Unserer Meinung nach wird aber die Bevorzugung der Google Ergebnisse mit dem aktuellen Vorschlag nicht abgestellt, sondern sogar noch verstärkt", so Michael Buller.
Mit Blick auf die Online-Touristik stehe die weitere wirtschaftliche Entwicklung auf dem Spiel. "Im Gegensatz zu anderen Branchen, in denen es nur einen oder zwei dominante Player gibt, hat sich die touristische Internetwirtschaft deutlich breiter entwickelt. Diese Ausgewogenheit im Markt zu erhalten und für alle faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, ist Aufgabe der EU-Kommission", lautet die Forderung von VIR-Vorstand Michael Buller.
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